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Nach Seiteneinstieg erneut vorl. höherer Dienstgrad möglich?

Begonnen von Dummy78, 14. April 2022, 06:51:11

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Ralf

Es bringt aber auch nichts, den frisch eingestellten Major dorthin zu schicken. Günstigenfalls versteht er nur nichts.

Das ist für mich das größte Problem: die Verknüpfung Master mit Dienstgrad. Und es ist ja nicht so, dass man als StOffz "das einfach so kann". Viele wünschen sich einen möglichst hohen Einstieg. Da stellen sich einige dann wirklich vor, dass das kein Problem sein, dem gerecht zu werden, man habe ja den entsprechenden DstGrd und mit einem Masterstudium und Berufserfahrung ist das ein Selbstläufer. Das mag in den Fachlaufbahnen (Geo, San, MilMus, oder auch StOffz (R)) noch funktionieren.
Es ist selbst ein himmelweiter Unterschied, ob jemand gerade frisch Oberstlt geworden ist, oder aber bereits 10 Jahre im steht. Da ist es potenziert schwerer, wenn man frisch einsteigt. Wenn man das weiß und damit umzugehen vermag, o.k.
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SLV

Zitat von: Ralf am 16. April 2022, 17:26:01
Es bringt aber auch nichts, den frisch eingestellten Major dorthin zu schicken. Günstigenfalls versteht er nur nichts.

Das ist für mich das größte Problem: die Verknüpfung Master mit Dienstgrad. Und es ist ja nicht so, dass man als StOffz "das einfach so kann". Viele wünschen sich einen möglichst hohen Einstieg. Da stellen sich einige dann wirklich vor, dass das kein Problem sein, dem gerecht zu werden, man habe ja den entsprechenden DstGrd und mit einem Masterstudium und Berufserfahrung ist das ein Selbstläufer. Das mag in den Fachlaufbahnen (Geo, San, MilMus, oder auch StOffz (R)) noch funktionieren.
Es ist selbst ein himmelweiter Unterschied, ob jemand gerade frisch Oberstlt geworden ist, oder aber bereits 10 Jahre im steht. Da ist es potenziert schwerer, wenn man frisch einsteigt. Wenn man das weiß und damit umzugehen vermag, o.k.

Aus praktischer Sicht, welche Schritte und Verwendungen würde man aufgrund von bestehenden, bisherigen Erfahrungswerten einem solchen frisch eingestellten Major (nach Abschluss von ASSA, Offiziersausbildung und endgültige Verleihung) eigentlich empfehlen, um möglichst zeitnah - aber dennoch mit der entsprechend angemessenen Vorbereitung und Bewährung - dann bereit für Beförderung zum und Verwendung als Oberstleutnant erachtet zu werden (sich selbst zu erachten).

Die vorgesehene Standzeit im Dienstgrad Major beträgt drei Jahre, reichen denn diese drei Jahre für den frisch eingestellten Major aus, um sich zu bewähren?
Kann es hilfreich sein, länger als Major zu verweilen, als dies zwingend nötig ist
(z.B. um noch weitere / zusätzliche Verwendungen als Major zu durchlaufen)?
Andererseits sind viele Dienstposten doch A13h/A14 gebündelt, sodass also Tätigkeiten als Major oder Oberstleutnant sich doch entsprechen sollten, sodass  zumindest finanzielle Gründen eher dafür sprechen scheinen, doch möglichst früh einen höheren Dienstgrad anzustreben..., oder?

F_K

@ SLV:

Dies ist doch eine sehr INDIVIDUELLE Frage, die der Kamerad mit seinem Disziplinarvorgesetztem und Personalführer in einem Personalgespräch / der Ausbildungsplanung beantwortet bekommt.

Ralf wollte lediglich deutlich machen, dass der "Dienstgrad als solches" keine Befähigung darstellt, um in einer konkreten Aufgabe (hier Stabsbesprechnung) zu "bestehen".

Um zu "Bestehen" benötigt man entsprechende Ausbildung, je nach Aufgabe auch ERFAHRUNG und eben oft auch Systemverständnis der Bundeswehr oder des Bündnisses.
Bei "Fachlaufbahnen" steht die Fachlichkeit (oft, nicht immer) im Vordergrund, so dass ggf. das Wissen aus Studium / Berufserfahrung einen weiterbringt.

Beispiel:

"Damals" war ein OTL, aktiver Soldat, aber eben GeoInfo (Seiteneinsteiger, ein Wissenschaftler) in der G2 Abteilung einer Brigade eingesetzt - aufgrund Dienstgrad hat er die Abteilungsführung übernommen, also in einer Übung den G2 dargestellt (er war der einzige verbliebene OTL).
Es hat keine zwei Tage gedauert, da hat ein Reservist (Ich, damals Major) die Aufgabe G2 übernommen - weil ich halt "gestandener" MilNWStOffz war, und das Systemverständnis habe - mit der Zuarbeit der anderen Offiziere ging das ganz gut - beim OTL halt nicht ...

Ralf

Abseits einer reinen Fachlaufbahn: Was zählt ist Erfahrung und noch einmal Erfahrung. Und je breiter und länger diese ist, desto wertvoller ist das für einen selbst und für die Aufgabe. Systemverständnis geht über die reine Fachaufgabe hinaus. Wenn man den Weitblick hat abzuschätzen, was die eigene Entscheidung auch auf andere Bereiche haben kann, kann man sich in den Gesprächspartner besser hineinversetzen und eine gesamtheitlich gute Entscheidung herbeiführen. Und damit wird die Sache eben besser.

F_K hat es gut auf den Punkt gebracht:
ZitatRalf wollte lediglich deutlich machen, dass der "Dienstgrad als solches" keine Befähigung darstellt, um in einer konkreten Aufgabe (hier Stabsbesprechnung) zu "bestehen".
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MikeEchoGolf

Zitat von: Ralf am 16. April 2022, 17:26:01
Es bringt aber auch nichts, den frisch eingestellten Major dorthin zu schicken. Günstigenfalls versteht er nur nichts.

Ja, das ist durchaus so, aber ich sprach auch nicht von einem frisch eingestellten Major.
Die meisten Seiteneinsteiger mit höherem Dienstgrad landen sowieso in Fachverwendungen.

Deepflight

Eben, und wie hier schon hinlänglich beschrieben wurde aus gutem Grund.
Je höher der DG in den man mit vorl. höherem DG reinrutscht, umso schwieriger wird es, die fehlende Erfahrung und Systemkenntnis zu kompensieren. Ähnliche Beispiele wie das der G2 der nach 2 Tagen seine Aufgabe los war gibts leider genug, weil eben Realität im Hinblick auf Eignung, Leistung und Befähigung und Selbstbild oft auseinander klaffen und sich die fehlende Erfahrung & Systemkenntnis eben mit hohen DG auch nicht mehr sammeln lässt, weil sie zum Teil aus den Verwendungen als OLt oder Hptm stammt.

Von daher kann ich mich nur meinen Vorrednern anschließen, ich kann das Dienstgradgehechel auch nicht verstehen.
Hier wurde ja jetzt hinreichend dargelegt, warum ein vorl. StOffz-DG häufig in eine Sackgasse führt und auch wenn es @Dummy78 nicht gefällt, hier weder eine Möglichkeit (weil bereits in eine Lfb "eingestellt") noch die Begründung für eine "Sondergenehmigung zur Beförderung" besteht, weil die Hürden dafür zurecht exorbitant hoch sind.
Zumal selbst nach sowas zu Fragen ein Licht auf den eigenen Charakter wirft wo sich jeder selbst fragen soll, ob er/sie das möchte.

Daher schlage ich vor, dass hier, falls vom TE @Dummy78 hier in angemessener Zeit nichts mehr kommt, ein Admin dicht machen möge.

SLV

Für Seiteneinsteiger ist die Erstverwendung im Regelfall natürlich aufgrund des Bedarfs, die die Einstellung überhaupt begründet hat, eine Fachverwendung.

Danach kann in den angedeuteten Gesprächen geklärt werden, in welche Richtung individuell gefördert und entwickelt werden soll; insbesondere könnte hierbei wohl auch Wünsche geäußert werden, ob es hinsichtlich der Folgeverwendungen dann bei Fachverwendungen bleiben soll oder Führungsverwendungen gewünscht sind - dabei scheint die erste Folgeverwendung auch maßgeblichen Einfluss auf den dann noch folgenden Verwendungsaufbau zu haben.

In dieser Hinsicht erscheint primär der Bereich "Führung und Einsatz" interessant.
(Vielleicht wäre auch der Bereich "Personalmanagement" interessant ...)


Jedenfalls danke für den Hinweis, dass Erfahrung zählt, und sie umso mehr hilft,  je breiter und länger man sie gesammelt hat. Hieraus würde sich dann aber wohl auch ableiten, dass es sich lohnen kann, als Major zu verweilen, wenn es dabei nicht gebündelte Dienstposten gibt, die nicht für Oberstleutnant vorgesehen sind.
Um auch Erfahrungen in entsprechenden Verwendungen zu sammeln, stellt sich die Frage, ob bekannt ist, um welche Verwendungen bzw. Dienstposten-Arten es sich hierbei handelt, die man als Major vor der Beförderung durchlaufen könnte, bevor man durch die Beförderung die Chance verpasst, sie zu durchlaufen?

Hinsichtlich "Führung und Einsatz" scheint zum Beispiel die Verwendung als Kompaniechef wohl nur bis Major vorgesehen zu sein; gibt es hierzu vielleicht weitere Beispiele zu den interessierten, oben erwähnten Bereichen?

Sofern es solche Verwendungen und Dienstposten gibt, könnte es durchaus auch Sinn machen, die Beförderung zum Oberstleutnant dann doch zurück zu halten,  um entsprechend mehr Erfahrungen sowie Systemverständnis auch zu sammeln, anstatt in der kürzesten Stehzeit von drei Jahren die Beförderung anzustreben; gebündelte Dienstposten bzw. entsprechende Verwendungen kann man dann aber scheinbar auch ohne Nachteile nach der Beförderung noch durchlaufen...

Erfahrungen aus Verwendungen als Oberleutnant oder Hauptmann wird dann aber ein solcher frisch eingestellter Major wohl nicht mehr sammeln können...

MikeEchoGolf

Zitat von: Deepflight am 16. April 2022, 20:22:30
Ähnliche Beispiele wie das der G2 der nach 2 Tagen seine Aufgabe los war gibts leider genug, weil eben Realität im Hinblick auf Eignung, Leistung und Befähigung und Selbstbild oft auseinander klaffen und sich die fehlende Erfahrung & Systemkenntnis eben mit hohen DG auch nicht mehr sammeln lässt, weil sie zum Teil aus den Verwendungen als OLt oder Hptm stammt.
Ja, und was ist mit demjenigen (Aktive und erfahren), der diesen Erfahrungslosen zum G2 gemacht hat!?
Also, das Problem liegt doch ganz woanders.

ZitatZumal selbst nach sowas zu Fragen ein Licht auf den eigenen Charakter wirft wo sich jeder selbst fragen soll, ob er/sie das möchte.
Und genau diese Unterstellung fällt erst recht auf denjenigen, der hier unkameradschaftlich jemanden anderen Charakterschwäche unterstellt.

Leute, nicht umsonst habe ich
Zitat@Dummy78
Was macht Sie besonders, dass Sie für die Bw als StOffz unverzichtbar wären?
gefragt.

Nicht umsonst wird in besonderen Verwendungen (ziv.) Expertise gebraucht, die eben nur als StOffz auszuüben sind.

F_K

@ MEG:

Der "Normalfall" ist nunmal, bei Ausfall des "Führers" den "Nächsten" zum Fhr zu machen - und per Definition ist das nunmal der höchste Dienstgrad - und wenn Dieser dann nicht widerspricht, hat er den Hut auf.

Was solls? Problem ist erkannt und abgestellt worden - und aud einer Übung auch ohne "Schäden" - hier ist es als Anekdote genutzt worden, einen Sachverhalt zu erläutern.

Kann ich auch anders machen - ich orientiere als InfStOffz ganz brauchbar - kenne aber einen OSG, der ws besser macht - deswegen ist dieser OSG mein Orientierer, wenn verfügbar.

Fähigkeiten sind unabhängig vom Dienstgrad - wie wolverine richtig schrieb - ein Mannschafter, ein Hptm, ein StOffz - trotzdem ähnliche (juristische) Fähigkeiten.

Deepflight

@MikeEchoGolf wieso denn Charakterschwäche? Davon hab ich nix geschrieben, lediglich das nach einer Sondergenehmigung für eine Beförderung selbst zu fragen, zumal wenn es dafür keine Begegründung gibt, ein Licht auf einen wirft, bei dem sich jeder selbst fragen muss, ob er dieses Licht auf sich haben will.

Daran ist nix unkameradschaftlich, im Gegenteil, es ist eher der kameradschaftliche Hinweis, dass man sich damit zum Affen macht. Siehe hierzu auch einen der vorangegangenen Posts von @F_K
Von daher fühle ich mich bei deinem Vorwurf deutlichunbelastet

Aber bitte, macht was ihr wollt...

MikeEchoGolf

@Deepflight:

Du wirft ihm zutiefst unkameradschaftliches Verhalten vor, weil er hier im Forum aus einer gewissen Naivität eine rhetorische Frage stellt, ohne seine direkten Beweggründe/Hintergründe zu kennen. Wie kameradschaftlich ist das denn bitte!?

Zitatein Licht auf einen wirft, bei dem sich jeder selbst fragen muss, ob er dieses Licht auf sich haben will.
... und was sollen solche dämlichen Phrasen überhaupt?

Trennung

Nun ist aber bekannt, dass der TE keine nutzbare Expertise für die Bw aufweist, welche eine Stabsverwendung rechtfertigt. Somit wird er den allg. Verwendungsaufbau durchlaufen, wie alle anderen auch - was auch gut ist.


Ralf

@SLV:
Die meisten DP sind gebündelt.

Es kommt auch gar nicht darauf an, als Major die Erfahrung zu sammeln, sondern grds., denn um eine Beförderung zum Oberstlt wird man auch nicht drumrum kommen.  Ein SE StOffz muss auf dieser Ebene sich seine Erfahrung aneignen und hat es damit per se schwerer, als jemand, der eben schon länger dabei ist.
Was nicht funktioniert ist, was du vorschlägst mit dem KpChef. Jemand, der nicht ZgFhr gewesen ist, wird man nicht auf einen KpChef-DP setzen und dazu braucht man auch noch eine gute Führungseignung. Die wird in BU attestiert.
Es wird ja auch nicht jeder klassische Offz KpChef, dafür gibt es auch nicht genügend Chef-Verwendungen.

Wer als SE StOffz einsteigt sollte damit rechnen (und zufrieden sein), wenn er fachlich verwendet wird. Man tut sich auch keinen Gefallen, wenn man sich hier mit anderen "klassischen StOffz" bei Führung&Einsatz messen muss.
Will man Führungskarrieren anstreben, so sollte man den klassischen Weg wählen. Dann sammelt man auch die von mir empfohlene Erfahrung.

Und ein SE auf Ebene der StOffz sammelt am besten Erfahrung, wenn man möglichst viele Verwendungen anstrebt. Das gilt im übrigen auch für den klassischen Offz durchweg durch alle Verwendungsebenen. So schön das sein mag, viele Jahre seinen "Job" zu machen, wenn man sich breit aufstellen will und die postulierte Erfahrung sammeln will, sollte man sich bewegen. Das kann durchaus in seinem Fachstrang sein. Darum geht es mir.
Mal als Beispiel PersMgmt: hier sollten zwingend Verwendungen sowohl auf Bedarfsträger- als auch Bedarfsdeckerseite erfolgen. Weiter: der Blick aus verschiedenen OrgBer ist hilfreich, also warum nicht als HUT, der im KdoH verwendet wurde, auch mal ins KdoSKB gehen? Ein Wechsel zum BAPersBw (Bedarfsdecker-Seite) und dann vielleicht zum SKA um eine SK-gemeinsame Verwendung zu durchlaufen. Die Verwendungsmöglichkeiten sind so vielfältig.
Wer am liebsten auf einen DP bleibt und das für gaaaanz lange Zeit, ist vielleicht eher mit einer anderen Behörde im ÖD gut bedient, denn dann nimmt man nicht den Vorteil in Anspruch, den die Bw bietet.
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SLV

In Bezug auf die Ausgangsproblematik des Fragestellers kann man damit wohl zumindest aus den Antworten mitnehmen, dass man jedenfalls hinsichtlich der Zweckmäßigkeit einer Beförderung zum Stabsoffizier - sofern die Möglichkeit überhaupt eröffnet wird - auch an den Erwägungen sich orientieren sollte, ob man eine Einengung auf fachliche Verwendungen anstrebt oder vielleicht doch lieber einen breiteren Unterbau sowie eine breitere Entwicklungsmöglichkeit für seinen folgenden Verwendungsaufbau (und ggf. Karriere) sich auch erarbeiten möchte. Sicherlich kann aber diese Einschätzung nur der Fragesteller am besten für sich anhand seiner eigenen Ziele vornehmen.

Hinsichtlich des Sammelns von längeren, breiteren Erfahrungswerten innerhalb der Bundeswehr wird vorgeschlagen, vielfältige Verwendungen zu durchlaufen sowie eine Mehrzahl von Verwendungswechsel sich anzunehmen. Es erscheint aber verwunderlich, ob denn die immer wieder erneute Einarbeitung nach diesen Dienstpostenwechsel, insbesondere für die Reservisten (wie der Fragesteller) mit recht kurzen Übungszeiträumen und Beurteilungszeiträumen sich nicht vielleicht doch nachteilig auf Beurteilungen dann auswirken kann?
... immerhin würde man erwarten, dass man durch Erfahrung und Verbleiben auf  dem bisherigen Dienstposten doch auch bessere Beurteilungen sammeln könnte.



Sofern hinsichtlich Führung und Einsatz das Ansinnen auf die Weiterverwendung eines frisch eingestellten Majors als Kompaniechef im Regelfall doch schwierig umzusetzen ist, so tritt der interessante Aspekt der Führung in den Hintergrund, sodass die Verengung auf Einsatz (wie z.B..Einsatzstabsoffizier?) dann aber leider eine entsprechend recht verengte Führungskarriere doch etwas weniger attraktiv erscheinen lassen könnte - ganz abgesehen von dem Gesichtspunkt, dass man hierbei mitunter anderer klassischer Offiziere sich auch durchsetzen muss.

Ohne den Überblick über alle Zugführer-Lehrgänge zu haben, ergab sich dann aus der Lehrgangsbeschreibung zu einem exemplarischen Zugführer-Lehrgang, dass dieser (im Regelfall) tatsächlich nur für die Dienstgrade Feldwebel bis Hauptmann vorgesehen sei; ein frisch eingestellter Major wird bereits erhöhte Schwierigkeiten und Hürden haben, um in diesen Lehrgang überhaupt erst eingesteuert zu werden.

1) Hinsichtlich des Weiterverfolgens einer Führungskarriere stellt sich die Frage: Kommt es für die weitere Verwendung als Kompaniechef zwingend darauf an, dass die Verwendung als Zugführer vorangegangen war? Oder geht es vielmehr für die Personalführung doch eher darum, zuvor bereits in der Verwendung als Führer/Leiter einer (dem Zug entsprechenden) Teileinheit sich bewährt zu haben?
2) Entsprechend stellt sich die Frage für noch höhere Führungsverwendungen, ob  also manchmal zwingende,  konstitutive dienstpostenbezogene Auswahlkriterien die Verwendung explizit als "Kompaniechef" voraussetzen,  oder ob es dabei doch vielmehr auf die Disziplinarbefugnis sowie die Führung einer Einheit ankommt, wie sie zB auch bei Staffelchefs, Leitern von bestimmten Dienststellen, etc vorliegen?

Sind bei Verwendungsentscheidungen die Wörter "Zug" und "Kompanie" dann also regelmäßig mit ihren Entsprechungen austauschbar, sofern die entsprechende Führungserfahrung also auf Ebene der Stabsoffiziere gesammelt werden konnte? Oder gibt es durchaus auch dienstpostenbezogene Kriterien, bei denen es eben explizit darauf ankommt, eine "Kompanie" geführt zu haben, um dann - einfach nur beispielsweise - später ein Bataillon oder vergleichbar kommandieren zu können?



Insofern im Regelfall Dienstposten gebündelt sind, gibt es denn vielleicht neben "Kompaniechef" (gerne in anderen Bereichen abseits von Führung/Einsatz) noch weitere solcher ungebündelter Ausnahmen - insbesondere da das vorgeschlagene Ansinnen bezüglich (einer Führungskarriere im Allgemeinen sowie) Kompaniechef  im Besonderen gegebenenfalls doch auf signifikante Hürden treffen könnte?
Sind Verwendungen bzw. Ausnahme-Dienstposten ohne Bündelung (bis A14) denn bekannt? Vielen Dank für nähere Einblicke hierzu!


PS: Es gab den Hinweis, dass man die Beförderung zum Oberstleutnant wohl eher nicht vermeiden kann. Erfolgt die Verfügung für die entsprechende Beförderung bei entsprechenden Beurteilungen und Bewährung somit auf dem gebündelten Einstellungsdienstposten (aus der Erstverwendung) also dann auch nach Ablauf der zugehörigen Dienstzeit und Stehzeit von drei Jahren regelrecht automatisch?

Ralf

#43
Alle Punkte werde ich nicht aufgreifen, das ist mir dann doch alles zu lang.

Personalführung ist individuell, von daher kanns nur grds. Antworten geben.

Selbstverständlich ist die Chance, bei längerer Stehzeit eine bessere BU zu bekommen höher. Aber in einer VE kommt es eben nicht nur auf die Note an. Um bei meinem Bsp zu bleiben: So wird man nie jemanden, der noch nicht auf Bedarfsdeckerseite eingesetzt war, sondern nur auf Bedarfsträgerseite als DezLtr im BAPersBw in der PersFhrg einsetzen. oder jemanden, der keine PersG-Erfahrung gesammelt hat als Ltr eines KarCBw. Da scheitern dann ach der besser Beurteilte, weil er die Anforderungen an den DP eben nicht erfüllt.
Um es einfach zu sagen: viele Verwendungen und dabei gute BU: das macht nun einmal das Spitzenpersonal aus, aber das ist ja nun kein Geheimnis, sondern eher eine Binse. Krankt es an einer der beiden Variablen, wird es halt eben schwieriger und/oder länger dauern. Oder man ist eben mit dem zufrieden, was man hat: Berufszufriedenheit kann auch erfüllend sein. Ich bringe hier nochmal das Stichwort Peter-Prinzip an, das verhagelt manchem seinen Spaß am Job und die Leute werden dann recht schnell unzufrieden und nörgeln über den ach so bösen AG.

Bei einem RDL mag das anders sein, ich bin ich hier von einer einem SE als Aktiver und Einstieg als Maj ausgegangen, wenn es ums Thema Erfahrung und Verwendungsbreite geht. Auch wenns weh tut: die RDL sind mir da eher nachrangig und da läuft so viel anders und oftmals komisch.

StffChef ist das selbe wie KpChef, nur eine andere Organisationsform. Eine Staffel ist eine Kompanie, nur bspw. in einem Geschwader. Klassisch ist der Aufbau über eine ZgFhr (oder auch meinetwegen ähnliche Verwendung, diese Transferleistung sollte man schon erbringen) über KpChef (ja StffChef geht natürlich auch), dann BtlKdr (oder GrpKdr) und dann RgtKdr (oder Geschwaderkommodore). Klassische Führungsverwendungen, also nicht für den SE geeignet.

Es gibt auch DP bezogene Kriterien in der Führungsverwendung. So wird ein StffChef der FlaRak mit Sicherheit kein Kdr einer FlgGrp werden oder ein ZgChef in einer LogEinheit kein KpChef bei den FschJg. Aber auch das ist ja logisch: es geht ja nicht nur darum die Menschen zu führen, sondern bspw. eine PzGren Kp im Einsatz fachlich zu führen. Wie soll das jemand machen, der von den Einsatzgrundsätzen der PzGrenTr keine Ahnung hat?

Wenn man gut genug ist, wird man auch nach 3 Jahren zum OTL befördert, sonst wartet man länger. Nochmal: das "Problem" ist nicht der Dienstgrad, sondern die fehlende Erfahrung. Deswegen versuchen einen A13 spitz DP zu finden, wäre ein unnötiger und falscher Weg.

ZitatOhne den Überblick über alle Zugführer-Lehrgänge zu haben, ergab sich dann aus der Lehrgangsbeschreibung zu einem exemplarischen Zugführer-Lehrgang, dass dieser (im Regelfall) tatsächlich nur für die Dienstgrade Feldwebel bis Hauptmann vorgesehen sei; ein frisch eingestellter Major wird bereits erhöhte Schwierigkeiten und Hürden haben, um in diesen Lehrgang überhaupt erst eingesteuert zu werden.
Eben: deswegen kann ich mich nur wiederholen: ein SE als Major wird keine Führungskarriere machen. Ein Einstieg als SE ist niemals als Führungskarriere ausgelegt. Es sind schlicht und einfach Fachkarrieren, was ja auch per se kein Nachteil ist.
Und -auch das nochmal, auch wenn's weh tut-: SE sind immer nur als Alternative gedacht, wenn die DP nicht durch klassisch gelaufene Offz zu besetzen sind.
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