Neuigkeiten:

ZUR INFORMATION:

Das Forum ist auf einen neuen Server umgezogen, um den Betrieb langfristig sicherzustellen. Zugleich wurde das Board auf die aktuelle Version 2.1.4 von SMF aktualisiert. Es sollte soweit alles laufen, bei Problemen bitten wir um Nachsicht und eine kurze Information.
Offene Punkte siehe https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,75228.0.html

Wer "vergeblich" auf Mails des Forums wartet (Registrierung bestätigen/Passwort zurücksetzen), sollte bitte in den Spam-Ordner seines Mailpostfachs schauen. Die Zustellprobleme, die der alte Server hatte, bestehen nicht mehr. Auch Mails an Google oder 1und1-Konten werden erfolgreich zugestellt. Wenn eine Mail im Spam-Ordner liegt, bitte als "Kein Spam" markieren, damit wird allen geholfen.

AUS AKTUELLEM ANLASS:

In letzter Zeit häufen sich in Beiträgen identifizierbare Informationen. Es werden Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und andere detailierte Beschreibungen angegeben. Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das, was Allgemein zugänglich ist - wir werden darauf achten und gegebenenfalls auch löschen

Ist die Einplanung der Bundeswehr gut oder schlecht für mich

Begonnen von Julian_H, 20. November 2012, 15:45:42

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Julian_H

Guten Tag Damen und Herren,

vor einigen Monaten habe ich mich bei der Bundeswehr beworben und zwar für einen Verwendungswunsch bei der Luftwaffe. Da ich nach dem Test unsanft auf dem Boden der Tatsachen aufgeprallt bin wurde mir eine Einplanung als Stabsdienstsoldat bei den Mannschaften für mindestens vier Jahre angeboten. Ich selbst besitze eine Ausbildung als Fachangestellter für Bürokommunikation, also denke ich mal das die Einplanung in den Stabsdienst gar nicht mal so verkehrt ist!?

Jedoch habe ich immer noch Zweifel, ob ich das annehmen oder weiter nach einem Job suchen soll. Da die Chancen eines Aufstiegs zum Unteroffizier oder Feldwebel angeblich gering sein sollen, laut Aussagen dieses Forums. Von Bekannten habe ich gehört, dass der Antrag zur Versetzung auf eine höhre Laufbahn vom Vorgesetzen abhänig sein soll, stimmt das?

Momentan ist die Lage nicht gerade gut für mich, da ich keine Berufserfahrung besitze und ich für alle weiteren Sachen, wie z. B. Abi o. a. noch ein Jahr warten müsste. Ansonsten habe ich mich noch bei Bundesbehörden auf Beamtenlaufbahnen beworben, wobei die Einstellung auch erst nächstes Jahr im August erfolgt.

Grundsätzlich würde ich schon zur Bundeswehr wollen, da es besser als nichts ist. Jedoch würde ich auch gerne etwas in der Zeit erreichen, darunter aufsteigen und mich fortbilden. Aber vier Jahre erscheinen mir etwas wenig für diese Ziele...

Jetzt ist die Frage: Soll ich mich weiter bewerben und auf einen Job hoffen, oder das Angebot der Bundeswehr wahrnehmen?

Vorab schonmal vielen Dank für eure Zeit und Antworten!

Tommie

Tja, die Bundeswehr hat Sie am Zentrum für Nachwuchsgewinnung getestet und eben nicht für so gut befunden, dass man Sie als Fachdienstunteroffzier oder gar als Feldwebel auf andere Soldaten "loslassen" kann! Das ist der Fakt im Moment und dieses Ergebnis gilt erst einmal für ein Jahr! Jeder Laufbahnwechsel muss zwingend über einen erneuten Test am ZNwG laufen, da kann kein Vorgesetzter etwas dran ändern! Und weiterhin steht fest, dass nur ca. 20% aller offenen Stellen an Laufbahnwechsler vergeben werden, während hingegegn die anderen ca. 80% über die ZNwGs an Ungediente und Wiedereinsteller vergeben werden.

Fazit: Sie haben ein wenig die "A-Karte" gezogen ;) ! Ich an Ihrer Stelle würde nicht für 4 Jahre in die Mannschaftslafbahn gehen, mit wenig Aussicht auf einen laufbahnwechsel und, etc. ...

Julian_H

Die evtl. Arbeitslosigkeit vorziehen? Die Dienstzeit wird mir doch angerechnet, da meine Ausbildung zur Verwendung passt. Oder ist die Bundeswehr wirklich so Falsch für mich, so dass ich lieber ein Jahr noch zu Hause bleiben sollte!?

Tommie

Als Soldat in der Mannschaftslaufbahn werden Sie über den "klassischen Beamtenvierkampf" nicht hinauskommen: Knicken, Lochen, Abheften und Kaffee kochen :D ! Was wollen Sie da "anrechnen"? Und worauf? Sie machen vier Jahre lang ein Geschäft als Hilfsarbeiter und wollen anschließend in einem Unternhemen in der freien Wirtschaft wechseln? Stramme Herausforderung, würde ich sagen!

Julian_H

Ne Freie Wirtschaft nicht, ich wollte im öffentlichen Sektor bleiben. Da viele sagen, dass sie Abgänger von der Bundeswehr berücksichtigen. Also mir somit einen kleinen Vorteil verschaffe...

Tommie

Und welchen Vorteil wollen Sie haben? Vier Jahre Erfahrung als Kaffee-Kocher ;) ? Nochmal: Mannschafter machen Hilfsarbeiter-Tätigkeiten, sonst nichts!

Ralf

Zitat von: Julian_H am 20. November 2012, 16:13:56
Ne Freie Wirtschaft nicht, ich wollte im öffentlichen Sektor bleiben. Da viele sagen, dass sie Abgänger von der Bundeswehr berücksichtigen. Also mir somit einen kleinen Vorteil verschaffe...
Diese Aussage wird wohl daher rühren, dass i.d.R. Feldwebel nach Ausscheiden einen Eingliederungsschein oder Zulassungsschein beantragen können. Aber als SaZ 04 Msch nicht.
Bundeswehrforum.de - Seit 23 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleibt.

Julian_H

Naja das sind ja schlechte Aussichten, aber Danke für die ehrliche Meinung...

wolverine

#8
Wäre nicht der Freiwillige Wehrdienst etwas um ein Jahr zu überbrücken?
Bundeswehrforum.de-Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann

Julian_H

netter Vorschlag! Das werde ich mir durch den kopf gehen lassen... danke

Hoffman

Lieber Julian_H,

Vielleicht haben Sie sich schon entschieden was Sie jetzt machen aber ich äußere dennoch mal meine Meinung.

Ich kann falsch liegen aber von Ihrem Beitrag geben Sie eher nicht den Anschein das Sie mit Leib und Seele Soldat werden wollen, sondern die Bundeswehr eher als Alternative zur freien Marktwirtschaft sehen (zumindest aber als Übergangslösung - was auch vollkommen in Ordnung ist).

In der Mannschaftslaufbahn ist der höchste Rang den man erreichen kann "Oberstabsgefreiter". Wie Sie ja schon wissen würde man nach Erreichen dieses Dienstgrades nicht automatisch in die höhere Laufbahn aufsteigen. Dazu müsste man sich bewerben und wie die Profis oben geschrieben haben sind die Chancen auf einen Laufbahnwechsel gering (aber nicht unmöglich!).

Als Stabsdienstsoldat macht man in erster Linie Büroarbeit. Wenn man in den Mannschaften SaZ4 oder Freiwillig Wehrdienstleistender (FWDL) ist wird man aufgrund des niedrigen Dienstgrades keine allzu anspruchsvollen Aufgaben erledigen. Allerdings muss das in der freien Marktwirtschaft als Fachangestellter für Bürokommunikation nicht zwingend anders sein! Es ist und bleibt Büroarbeit. Wie anspruchsvoll diese ist hat wohl mehr mit dem Betrieb zu tun als mit dem Beruf selbst. Deshalb würde ich in Ihrem Fall die Bundeswehr durchaus als gute Übergangslösung zur freien Marktwirtschaft sehen. Wer weiß, vielleicht wird Ihnen die Arbeit bei der Bundeswehr so viel Spaß machen dass Sie sich entscheiden länger dort zu bleiben. Dabei muss man allerdings sagen das Sie darauf kein Anrecht haben. Das liegt alles in der Diskretion der Bundeswehr ob diese Sie länger behalten möchte oder nicht.

Wenn Sie die Bundeswehr eher als Überbrückung sehen würde ich Ihnen auch raten Freiwilligen Wehrdienst (FWD) zu leisten. Sie können sich hierfür für mindestens 9 und maximal 23 Monate verpflichten (genügend Zeit sich zwischendrin für Jobs in der freien Marktwirtschaft zu bewerben). Egal wie lange Sie sich verpflichten, Sie können innerhalb der ersten 6 Monate jederzeit ohne Angaben von Gründen kündigen. Die ersten 6 Monate gelten nämlich als Probezeit. Allerdings muss gesagt werden dass auch die Bundeswehr das Recht hat Ihnen in den ersten 6 Monaten zu kündigen wenn diese der Meinung ist das Sie den Anforderungen nicht entsprechen. Also, wenn Sie die Bundeswehr nur als Überbrückung sehen würde sich eine Verpflichtung von 9-12 Monaten ganz gut anbieten. Ich bin der Meinung das Sie als Stabsdienstsoldat durchaus in Ihrem gelernten Beruf Erfahrung sammeln werden und Ihnen das in der Freien Marktwirtschaft angerechnet wird.

Desweiteren haben Sie als SaZ/FWDL Anspruch auf Leistungen des Berufsförderungsdienstes (BFD) der Bundeswehr. Das beinhaltet z.B. Kurse in der EDV, d.h. Sie können sich während Ihrer Zeit bei der Bundeswehr ein wenig für den "Job nach der Bundeswehr" weiterbilden. Ob dieser Anspruch abhängig von der Verpflichtungszeit ist müsste man bestätigen. Grundsätzlich gilt er auch für FWDL.

http://www.dienstzeitende.de/bfd-anspruch-fuer-wehrpflichtige-gwdl-fwdl.html

http://www.terrwv.bundeswehr.de/portal/a/terrwv/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9ktSiovIyvezEoqLM1KJUvaTUotK04rT8ohT9gmxHRQBKfa0D/

Das man als Stabsdienstsoldat nur "Kaffee kocht" ist m.M. nach eher ein Gerücht (das Thema "Stabsdienstsoldat" hatte ich hier im Forum schon einmal angesprochen), obwohl es durchaus vorkommen kann. Sie können sich ja mal das Video über einen Stabsdienstsoldaten ansehen und entscheiden inwieweit dies mit Ihrem erlernten Beruf übereinstimmt und ob dies als Berufserfahrung im zivilen Leben für Sie einen Wert haben würde.

Stabsdienstsoldat

Gruß!

PS: Alle Angaben ohne Gewähr! Bevor Sie sich jetzt für irgendwas entscheiden sollten Sie alles bestätigen, z.B. bei Ihrem Wehrdienstberater oder Einplaner.


Julian_H

Danke nochmals für deine Antwort "Hoffman" und deine ehrliche Meinung.

Ich habe mich nun entschieden und werde mich 8 Jahre lang der Bundeswehr verpflichten. Zwar habe ich momentan etwas Muffensausen davor, aber ich bin auch glücklich mit meiner Entscheidung! Nun bereite ich mich auf die AGA vor und freue mich schon meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Schließlich möchte ich die Zeit sinnvoll nutzen und ein gutes Mitglied der Bundeswehr werden! :)

Hoffman

Super! Und immer noch Stabsdienst oder haben Sie die Verwendung gewechselt?

Julian_H

Ja immer noch Stabsdienst, wollte ich ja wegen meiner Ausbildung :P Ich werde während meiner Zeit bei der Bundeswehr mich auf meinem Ausbildungsberuf weiterbilden und Sprachkursve belegen etc. Damit auch was aus mir wird ;)

Hoffman

Das sind ja erfreuliche Neuigkeiten!

Ja der Berufsförderungsdienst ist schon eine tolle Sache! Übrigens stellt dieser jedes Jahr auch eine gewisse Summe für Bildungsmaßnahmen außerhalb der Bundeswehr bereit. Diesen Betrag könnte man z.B. für einen Fernkurs für Schulabschlüsse/Studium geltend machen. Ich bin der Meinung wenn man unter der Woche nach Dienstschluss eh in der Kaserne bleibt könnte man sich durchaus ein paar Stunden hinsetzen und lernen anstatt sich zu langweilen. So hätte man nach der Bundeswehrzeit noch einiges mehr vorzuweisen.

Naja, dann wünsche ich Ihnen mal alles Gute!