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Feldwebel Truppendienst/allgemeiner Fachdienst

Begonnen von Flighter27, 13. April 2015, 20:12:06

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Flighter27

Hallo,

bin 26 Jahre alt und hab aus einem bestimmten Grund noch keine Ausbildung/Studium. Habe mich bei der Bundeswehr beworben und wurde Offizierstauglich getestet. Leider kann ich diese Laufbahn trotzdem nicht machen, da meine Schulnoten für ein Geschichts- bzw. Politikstudium zu schlecht waren. Jetzt habe ich mich für eine Feldwebellaufbahn entschieden. Am Telefon wurde mir geraten die Laufbahn im
allgemeinen Fachdienst zu machen, da ich hier eine Ausbildung bekomme. Ich befürchte aber dann, dass ich nichts mehr mit dem eigentlichen Soldatenberuf zu tun habe. Wenn ich zB Informatik lerne, werde ich auch in diesem Gebiet eigesetzt. Ich würde aber gerne in den Truppendienst.

Der Einplaner meinte aber was ich dann nach 12/13 Jahren machen will, falls ich nicht Berufssoldat werden kann/will. Es wäre natürlich besser wenn ich eine Ausbildung mache und auch habe. Habe aber die berechtigte Befürchtung, mit dem eigentlichen Soldatenberuf nicht mehr viel zu tun haben werde. Ich wundere mich allerdings über eines: Es gibt doch recht viele Feldwebel im Truppendienst. Haben die alle ihre Ausbildung vorher gemacht? Haben davon manche auch keine Ausbildung? Ich habe doch auch Chancen im Zivilleben einen Job zu bekommen, Stichwort BFD. Und wer weiß schon was in 13 Jahren sein wird? Hat in die Richtung jemand einen Rat und/oder Erfahrung?

KlausP

Zitat... bin 26 Jahre alt und hab aus einem bestimmten Grund noch keine Ausbildung/Studium ... Ich würde aber gerne in den Truppendienst.  ...

Schon mal dran gedacht, dass Sie dann 38/39 Jahre alt sind, wenn Sie Ihre erste Berufsausbildung beginnen - zusammen mit 17/18 jährigen Schulabgängern - und dass Sie dann mit 41/42 als Berufsanfänger auf dem Arbeitsmarkt landen? Ist aber alleine Ihre Entscheidung.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Jens79

ZitatEs gibt doch recht viele Feldwebel im Truppendienst. Haben die alle ihre Ausbildung vorher gemacht? Haben davon manche auch keine Ausbildung?


Achtung Kriegsgeschichte... Ich erzähle selbst.

Ich hörte davon das man sich erzählt, es gab mal Zeiten in denen Junge Menschen schon mit 15 einen Realschulabschluss und mit 18 ihre Lehre erfolgreich angeschlossen haben.  ::)

Ich selbst kann da nicht mithalten. Ich habe mit 14 Hauptschulabschluss und mit 17 meinen Gesellenbrief gemacht. Danach sogar 3 Jahre in meinem Beruf gearbeitet. Unvorstellbar.

Dann einberufen zum Wehrdienst. Fwdl 23 verlängert. Dann irgendwann SaZ gemacht. Und ratz Fatz waren 6 Jahre rum, Berufssoldat mit 26 geworden und aktuell Antrag auf OffzMilFD am laufen. Mit viel Glück hab ich dann alle Laufbahnen durch.

Sich mit 26 Jahren einen Kopf darüber zu machen ob es besser ist Fachdienst oder Truppendienst zu machen wenn man nichts, aber auch garnichts in der Hand hat ist für mich nicht nachvollziehbar und zeugt für mich von völliger Unreife. Und was ist überhaupt der eigentliche Soldatenberuf?


 

ulli76

Das Problem ist halt, dass eine Berufsausbildung meist auf ein entsprechendes "Klientel" zugeschnitten ist. Also die klassische Lehre für den 17-Jährigen Schulabsolventen mit kaum Lebens- oder Berufserfahrung.
Dementsprechend ist die Ausbildung strukturiert und das Auftreten der Lehrer/Dozenten ist den Auszubildenden angepasst.

Wenn du jetzt eh schon lebensälter bist und als FwTruppendienst nach 12 Jahren Führungs- und Lebenserfahrung hast, dann kann es problematisch sein, sich in einer Ausbildungsstruktur zurecht zu finden, die auf besagten 17-Jährigen ausgerichtet ist.

Mal davon abgesehen kann während der Dienstzeit immer was passieren kann, was einem das Leben ohne Berufsausbildung noch schwerer machen kann.
Macht man zuerst eine Ausbildung, kann man später sehr gut mit den BFD-Ansprüchen darauf aufbauen- z.B. Meisterschule oder Studium etc.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Flighter27

ZitatSich mit 26 Jahren einen Kopf darüber zu machen ob es besser ist Fachdienst oder Truppendienst zu machen wenn man nichts, aber auch garnichts in der Hand hat ist für mich nicht nachvollziehbar und zeugt für mich von völliger Unreife. Und was ist überhaupt der eigentliche Soldatenberuf?


Oh ha das hat mit unreife nichts zu tun. Ich will nicht einen Ausbildungsberuf machen zB. Informatik oder sonst was und dann 8 Jahre lang bei der Bundeswehr im Büro sitzen. Was ich nämlich unter Soldatenberuf verstehe ist nicht im Büro zu sitzen, sondern im Gelände sein usw. Soldat eben  ;D
Habe schon meinen GWD damals gemacht und die AGA hat mir viel Spaß gemacht und das stelle ich mir darunter vor. Die restlichen Monate war ich im Stab und saß nur im Büro 8 Stunden und habe mich zu tote gelangweilt.

Jens79

Dann werd Mannschafter bei der Infanterie. Viel Erfolg.
 

HCRenegade

Sehe ich anders - mit 26 Jahren weder eine abgeschlossene Berufsausbildung, noch ein (zumindest in Kürze) abgeschlossenes Studium vorweisen zu können, spricht mMn nicht gerade für geistige Reife.

Dazu noch wird man ja nicht jünger - mit 30 erst Fw zu werden - da beginnt bei so manchem schon der körperliche Verfall. Und dann noch knapp 10 Jahre draußen rumrödeln wollen (wenn überhaupt können), sogar ohne nennenswerten Plan B ... das zeugt nicht von Weitsichtigkeit. Diesbezüglich stimme ich meinen Vorrednern völlig zu.

KlausP

Wenn Sie solche Meinungen, Ratschläge und Erfahrungen nicht lesen wollen, stellen Sie nicht solche Fragen:

Zitat von: Flighter27 am 13. April 2015, 20:12:06
...

Ich habe doch auch Chancen im Zivilleben einen Job zu bekommen, Stichwort BFD. Und wer weiß schon was in 13 Jahren sein wird? Hat in die Richtung jemand einen Rat und/oder Erfahrung?
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Patria

Kann mich den Vorrednern nur anschließen.
Ob ihnen etwas passiert (Unfall o.ä.) oder ob es darum geht was sie nach ihrem ausscheiden machen..
Ich würde ihnen den Fachdienst ans Herz legen, der Arbeitsmarkt ist so oder so ja schon kein Kindergeburtstag, da wird es für einen 41/42 jährigen Berufsanfänger (!!!) noch schwieriger was anständiges zu kriegen.

Ist zwar nüchtern betrachtet und geht vielleicht nicht runter wie Öl aber ist meiner Meinung nach die weisere Entscheidung.

Kiepenkerl

OffzTrD gibts auch ohne Studium , insbesondere wohl bei PzGren , also grün.
Insgesamt natürlich die Ausnahme, aber bei entsprechender OffzEignung möglich. Aussage aus Einplanungsvortrag Feb'15.
Das flücht'ge Lob, des Tages Ruhm
Magst du dem Eitlen gönnen;
Das aber sei dein Heiligtum:
Vor dir bestehen können.

-Theodor Fontane

HCRenegade

Zitat von: HG_NRW92 am 13. April 2015, 21:51:54
OffzTrD gibts auch ohne Studium , insbesondere wohl bei PzGren , also grün.

Ist aber schon fast das dümmste, was man machen kann. Da kann er dann auch Fw TrD machen, ist ungefähr genauso klug.

Kiepenkerl

Warum sollte das "dümmer" sein als FwTrD? Im Rahmen der Dummheit mit den Voraussetzungen eine 12jährige Laufbahn ohne Ausbildung zu wählen , ist das doch wohl klüger :D
Das flücht'ge Lob, des Tages Ruhm
Magst du dem Eitlen gönnen;
Das aber sei dein Heiligtum:
Vor dir bestehen können.

-Theodor Fontane

Jens79

Dem TE geht's doch nur um eines:

ZitatWas ich nämlich unter Soldatenberuf verstehe ist nicht im Büro zu sitzen, sondern im Gelände sein usw. Soldat eben  ;D
Habe schon meinen GWD damals gemacht und die AGA hat mir viel Spaß gemacht und das stelle ich mir darunter vor.

Da können die Vorschläge nicht dumm genug sein, Hauptsache im Gelände sein usw. Soldat eben.

;D :D :D
 

dunstig

Klaus hat eigentlich schon alles gesagt:

Zitat von: KlausP am 13. April 2015, 20:27:19
Zitat... bin 26 Jahre alt und hab aus einem bestimmten Grund noch keine Ausbildung/Studium ... Ich würde aber gerne in den Truppendienst.  ...

Schon mal dran gedacht, dass Sie dann 38/39 Jahre alt sind, wenn Sie Ihre erste Berufsausbildung beginnen - zusammen mit 17/18 jährigen Schulabgängern - und dass Sie dann mit 41/42 als Berufsanfänger auf dem Arbeitsmarkt landen? Ist aber alleine Ihre Entscheidung.

Um das ganze nur mal weiterzuspinnen: Sie scheiden mit fast 40 aus der Bundeswehr aus, haben immer noch keine zivil verwertbare Qualifikation vorzuweisen und müssen demnach auf einem Stand anfangen, den Sie auch schon nach Ihrem Schulabschluss hatten. Sich mit 40 Jahren mit 18-Jährigen zusammen die Schulbank zu drücken ist das eine. Aber mit 40 Jahren und ohne verwertbare Qualifikation einen Job zu finden, in dem Sie annähernd so gut bezahlt werden und Verantwortung tragen wie bei der Bundeswehr, wird wohl unmöglich werden. Und das in einem Alter, in dem vielleicht auch eine Familie versorgt werden will und das Haus abbezahlt werden muss. Und das nur, weil man "kämpfen" will. ::)
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

Roadrunner1987

Dann hat er aber immer noch nix vor zu weisen.

Ich kann mich nur Klaus, Ulli und Co  anschließen dem ist nix hinzu zu fügen.

Aber der TE macht das schon.
Freundlichen Gruß

10. Insp. MTS
5. Insp. MUS
8. Insp. MTS
1. Korvettengeschwader / FGS OLDENBURG
2. Fregattengeschwader / FGS SCHLESWIG-HOLSTEIN