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Burnout und keine Hilfe

Begonnen von nova8, 19. Januar 2019, 13:26:39

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nova8

Liebe Forennutzer,

wir sind aktuell sehr verzweifelt.
Mein Freund ist seit ca. 6,5 Jahren als Mannschafter bei der Bundeswehr und seit fast 4 Jahren an einem Standort, wo es ihm mit der Zeit immer schlechter geht. Aktuell ist es schon so weit, dass ihn allein der Gedanke an die Arbeit schon fertig macht. Aber ich fange mal vorne an..

Vor fast einem Jahr ging es los und es geht immer weiter bergab.
Er wurde immer häufiger krank und inzwischen hat sich herausgestellt, dass er unter Burnout leidet.
Die Truppenärztin und auch seine Vorgesetzten wissen Bescheid und es liegt auch eine Bescheinigung eines Psychologen mit Empfehlung einer Kur vor.
Nachdem die Truppenärztin mehrere Wochen nicht im Dienst war, ist sie seit Anfang Januar wieder da und hat ihn krank geschrieben und gesagt, dass sie sich um einen Kur-Platz kümmert. Er sollte lediglich bis dahin 1x wöchentlich zu ihr kommen und ihr berichten, wie es ihm geht. So weit so gut.
Letzten Montag, nachdem er 1 Woche krank geschrieben war, sagte sie ihm jedoch, dass der Chef bei ihr war und der Meinung wäre, er würde nur so tun. Aus diesem Grund soll er ab nächster Woche wieder zum Dienst kommen für 4h/Tag.
Zum einen kann es doch rechtlich gar nicht erlaubt sein, dass der Chef sich in solche Angelegenheiten einmischt. Zum anderen kann mein Freund seitdem wieder kaum noch abschalten, macht sich nur Gedanken und ist komplett fertig mit den Nerven.

Nun zu euch.. Gibt es jemanden, der einen ähnlichen Fall hatte?
Weiß jemand, an wen man sich wenden kann, um wirkliche Hilfe zu bekommen, ohne dass einer der Vorgesetzten da noch ein Wort zu sagen kann?

Leider können wir auch nichts beweisen, da sich niemand dort traut, den Mund auf zu machen.. Und der Zusammenhalt des "Teams", die Kameradschaft ist an dem Standort einfach nicht gegeben..

Das einzige, was mein Freund möchte, ist ernst genommen zu werden und die Hilfe zu bekommen, die er braucht. Vermutlich würde es sogar einfach schon helfen, wenn er ein paar km weiter in eine andere Kaserne versetzt werden könnte, aber laut Chef ist nirgendwo mehr Platz sondern erst wieder in einer Kaserne welche 1h weit entfernt ist..

Das war auch lediglich die Zusammenfassung, das ganze Thema erstreckt sich wie anfangs erwähnt bereits über einige Monate und obwohl er bereits bei vielen verschiedenen Ärzten war, konnte bisher einfach niemand wirklich helfen..

Vielen Dank im voraus,
nova8

miT

Ist die Paychologische Begutachtung BW intern herlaufen ergo BWK oä. oder war er privat auf eigene Kosten beim Psychologen? Gerade bei Paychosomatischen dingen beziehen sich die Trippenäezte sehr auf eine Fachärztliche Begutachtung gerade was das weitere Vorgehen angeht. Da kann auch ein Chef sich beschweren kommen.

Kameradschaftliche Grüße!

BSG1966

Zitat von: nova8 am 19. Januar 2019, 13:26:39
Letzten Montag, nachdem er 1 Woche krank geschrieben war, sagte sie ihm jedoch, dass der Chef bei ihr war und der Meinung wäre, er würde nur so tun. Aus diesem Grund soll er ab nächster Woche wieder zum Dienst kommen für 4h/Tag.
Zum einen kann es doch rechtlich gar nicht erlaubt sein, dass der Chef sich in solche Angelegenheiten einmischt.

Türlich kann er das. Wenn der Chef der Meinung ist, dass der Soldat ein Simulant ist, kann er sich mit dem Truppenarzt beraten. Dieser muss natürlich die Schweigepflicht wahren.

Beispiel: Soldat xyz spielt dem Truppenarzt was vor von wegen wie schlecht es ihm geht und dass ihm alles weh tut und blablabla, kaum raus beim Doc ist er Mr. Sunshine und geht schön mit seinen Jungs einen saufen weil er krank "feiert". Dann ist es definitiv angemessen dass der Chef sagt "Doc, übrigens, der scheint hier alles andere als krank zu sein".

Also soltle der gute nochmal mit der Truppenärztin sprechen und ggf. dann eine Lösung finden, mit der er besser zurecht kommt.

BSG1966

Was Sie schildern klingt übrigens nicht wirklich nach nem Burnout.

ulli76

Schon komisch, dass er nicht bei der Psychologin weiter Therapie machen soll und Kuren gibt es kaum noch bei der Bundeswehr (abgesehen von präventivkuren). Meisten bringen sie auch nicht soo viel.

Und wie stellt er sich das vor? Bis zur Kur krankgeschrieben werden?

Es ist sogar sehr sinnvoll, dass der Chef mit involviert wird.

Ich frage mich auch wo die "Diagnose" her kommt. "Burnout" gibt es als eigenständige Diagnose nämlich gar nicht.

Hat er denn schon einen Versetzungsantrag geschrieben, wenn es ihm da nicht mehr gefällt? Wie lange hat er denn noch? Die normale Verpflichtungszeit ist doch 8 Jahre. Da ist das Ende doch absehbar.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

LwPersFw

Entscheidend ist ... was die Ärzte für notwendig erachten ... und nicht was der Disziplinarvorgesetzte (DV) meint...

zum Punkt KzH

Wenn die TrÄrztin diese Option für sachgerecht hält, kann der DV bei ihr vorstellig werden und um eine Abänderung dieses Status bitten.

Führt dieses Gespräch nicht zu einer einvernehmlichen Auffassung, entscheidet die bzw. der nächste fachdienstliche 
Vorgesetzte der Truppen(zahn)ärztin/des Truppen(zahn)arztes im Benehmen mit der bzw. dem nächsthöheren Disziplinarvorgesetzten. 

Bis zu dieser verbindlichen Entscheidung der bzw. des nächsten fachdienstlichen Vorgesetzten gelten die Befreiungen 
der Truppen(zahn)ärztin/des Truppen(zahn)-arztes auf dem Krankenmeldeschein.

siehe auch hier:

https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,63735.msg654721.html#msg654721



Ansonsten... zum Punkt Hilfe

Die TrÄrztin hält eine "Kur zur Erhaltung der Dienstfähigkeit" für angebracht.
Dann soll sie dies auf den Weg bringen !!

Sie ist die Ärztin ... nicht der DV!

Steht Sie zu Ihren Feststellungen und liegt Behandlungsbedürftigkeit vor... dann soll sie handeln !
aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

Andi8111

Also ich bemühe mich um Sachlichkeit:

1) Geht ein Soldat mit solchen Problemen zum TrArzt wird er in der Regel zuerst zu einem BW Psychiater überwiesen. Der hat zu klären, welches Krankheitsbild vorliegt. Burnout gibt es nicht. Es gibt psychische Erkrankungen, die diese Symptome verursachen; dazu gehören u.a. Anpassungsstörungen, Depressionen (mit/ohne Wahn, mit/ohne psychotische Symptome, mit/ohne somatische Symptome). Liegen diese Erkrankungen vor (gem. DSM5) wird in der Regel eine Empfehlung zu einer ambulanten Psychotherapie abgegeben.
2) In solchen Fällen hat der TrArzt sich an die Empfehlung zu halten, denn eine Abweichung davon wäre medizinisch nicht begründbar. Eine ambulante Psychotherapie muss beantragt werden, um die Lücke zwischen Beantragung und Therapiebeginn zu füllen, werden regelhaft 5 probatorische Sitzungen bei einem niedergelassenen Psychologen verordnet. Innerhalb der Inanspruchnahme dieser Sitzungen fällt idR auch die Entscheidung über die Bewilligung der Therapie.
3) Nach Erstvorstellung bei dem Psychologen werden Empfehlungen ausgesprochen; diese können u.a. Wiedereingliederungsmaßnahmen und/oder medikamentöse Therapien und/oder eine längere Befreiung von allen Dienstverrichtungen beinhalten.
4) Daneben ist eine regelmäßige, meist monatliche Wiedervorstellung beim BW-Psychiater obligat. Dieser schätzt nämlich die wehrpsychiatrische Relevanz ein und gibt ggf. die Empfehlung zur Einleitung eines Dienstunfähigkeitsverfahrens und/oder zu einer Versetzung aus schwerwiegenden persönlichen Gründen etc.
5) Der TrArzt ist nun nur noch in der Rolle des Verordnenden. Er füllt Rezepte aus, gibt Medikamente aus und schreibt Überweisungen und Anträge.

Fazit: Einfach so mal versetzen lassen aufgrund von medizinischen Problemen ist nicht möglich. Eine Kur ist hier garnicht angezeigt, am ehesten eine stationäre psychiatrische Behandlung in einer Fachklinik. Das ist aber keine Kur.

Und wenn:

A) Der TrArzt eine Überweisung zu einem Psychiater nicht für angebracht hält, ist das so.
B) Der Chef den "Symptomen" deines Freundes nicht glaubt, ist das so.

Was macht ein Soldat, der sich schlecht behandelt fühlt?

miT

Aus den Gründen 2-3 habe ich gefragt wo denn die Paychosomatische Erkrankung festgestellt wurde und das der Truppenarzt sich NORMALERWEISE hier an vorgeschlagenen Behandlungsplan" gehalten.
Kameradschaftliche Grüße!

ulli76

Die monatliche Wiedervorstellung beim Bundeswehrpsychiater ist eher nicht üblich, weil dafür die Kapazitäten fehlen. Wenn es für die Begutachtung erforderlich ist, dann nach Abschluss der Behandlung oder auch mal vor Verlängerungen von ambulanten Therapien über die normalen Stunden hinaus.

Üblich ist allerdings eine 1-2 wöchige stationäre Diagnostik/erste Therapie.
Man kommt ansonsten auch davon weg, Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen länger als zwingend notwendig krankzuschreiben. Das ist auch völlig unabhängig von der Bundeswehr und ist eine allgemeine Empfehlung.
Man weiss ja auch nicht, was der Chef mit der Truppenärztin besprochen hat. Evtl. hat er ja das mit den 4h angeboten und dass man schaut, dass man seine Belastungen reduziert.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

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