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transgender beim Bund

Begonnen von julius214, 25. Juni 2017, 21:55:56

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julius214

wie ist das eigendlich als transgender bei der Bundeswehr?ich bin 17 und habe vor mich demnächst mustern zu lassen, und wollte wissen, wie es ist als noch nicht operierter transgender. ausserdem litt ich bis vor 1 Jahr noch an depressionen. habe ich überhaupt eine chance? :)

Andi8111

Nein. Solange die OP nicht durchgeführt wurde und danach incl. psychiatrischem Gutachten die Behandlung als abgeschlossen gilt.

BSG1966

Vereinfacht gesagt:

Die Musterung hat ja auch das Ziel, sicherzustellen, dass man einen gesunden Menschen einstellt. Sie sagen von sich selbst, dass Sie nicht gesund sind, weil Sie ja eine OP brauchen. Siehe "nicht operiert". Somit würde die Bundeswehr einen einstellen, den sie direkt in die Klinik schicken kann mit damit verbundenen Ausfällen während und nach der OP. Das würde ja wenig Sinn ergeben.

Für Sie gibt es also die Möglichkeit, ERST alles so operieren zu lassen, dass Sie sich entsprechend so anfühlen wie Sie sich fühlen und sich DANN für eine Laufbahn bei der Bundeswehr zu bewerben. Wenn Sie das dann noch wollen.

HalloJK93

Wie sieht es aktuell aus, gibt es hier im Forum jemanden mit Erfahrungen mit der Musterung für Transsexuelle mit abgeschlossener Geschlechtsangleichung? Also alles OPs sowie Penis vorhanden, laufende Testosteronbehandlung.

Flexchen

Meines Wissens nach ist eine Einstellung nur möglich wenn der Medizinische Weg beendet wurde. Vorausgesetzt das zum
Zeitpunkt der Musterung der Wunsch besteht dem anderen Geschlecht an zu gehören.

Andi8111

Zitat von: Flexchen am 10. Oktober 2020, 22:12:19
Meines Wissens nach ist eine Einstellung nur möglich wenn der Medizinische Weg beendet wurde. Vorausgesetzt das zum
Zeitpunkt der Musterung der Wunsch besteht dem anderen Geschlecht an zu gehören.

Anders: Eine Einstellung (wofür vorher natürlich eine Musterung nötig ist), setzt den vollständig beendeten "Vorgang" voraus. Also Vortherapie, Beratungen, psychologische Gutachten, Genehmigung der Krankenkasse zur geschlechtsangleichenden OP, die OP als solches mit allen anhängigen kleinen Eingriffen (meist ist nämlich die große OP nicht das Ende der Geschlechtsangleichung, sondern der Anfang) und eine stabile Psyche, mindestens 1 Jahr, nachdem der letzte Eingriff, egal wie groß, erfolgreich beendet wurde.

All dies nimmt zur Zeit etwa 5-7 Jahre in Anspruch!

Felsenstreifenhörnchen

Da ich durch einen extrem hohen Anteil an Personen im Bekanntenkreis relativ gut informiert bin zu transspezifischen Sachverhalten und kürzlich selbst den Musterungs- und Bewerbungsprozess durchlaufen habe, für den ich so einige Dienstvorschriften durchgeblättert habe, werde ich mal versuchen, auch mit Verweis auf die (beiden?) anderen Threads die es hier zum Thema gibt eine gute Antwort zu liefern.

Generell lässt sich im Netz leider nicht viel zum Thema finden, allerdings gibt es in den anderen Threads hier scheinbar Soldaten die Kameraden und Kameradinnen haben die bereits vor Einstellung offen trans waren. Damit sollte es wohl so sein, dass trans sein kein grundsätzlicher Grund für eine untauglichkeit bei der Musterung darstellt.

Allerdings gibt es in diesem Fall bereits sehr eindeutige Indizien für einen Ausgang der Musterung. In den Fällen in denen von Personen die rede ist, die bereits als trans zur Bundeswehr gewechselt sind, handelt es sich wohl ausschließlich um Personen die ihre Transition abgeschlossen haben und nur noch Hormontherapie erhalten. Da eine Hormontherapie auch bei Cispersonen vorkommt und zumindest spezifisch in ZDv 46/1 GNr 81 erwähnt wird, scheint die dauerhafte Notwendigkeit der Behandlung mit Hormonen kein Ausschlusskriterium zu sein, wenn diese nicht mit Einschränkungen einhergeht.

Allerdings ist durch Ihren Beitrag herauszulesen,
Zitat von: julius214 am 25. Juni 2017, 21:55:56
wie es ist als noch nicht operierter transgender.
dass eine Absicht besteht sich in Zukunft noch als Resultat der geschlechtsspezifischen Abweichung operieren zu lassen.

Da der Dienstherr die Kosten für solche Eingriffe übernehmen müsste, besteht, wie bei anderen gesundheitlich relevanten Problemen, ein Interesse daran diese und den damit einhergehenden Dienstausfall zu vermeiden. Es ist daher abzusehen, dass man Sie eher abweist, bis Sie diese Dinge privat hinter sich gebracht haben.

Es gibt allerdings direkt Ansprechpersonen, welche Ihnen vielleicht noch viel besser helfen könnten, es gibt den QueerBW e.V. [ehemals AHsAB (Arbeitskreis Homosexueller Angehöriger der Bundeswehr)]. Über diesen können Sie direkt mit einer Kontaktperson korrespondieren, die für solche Fälle am ehesten Bescheid weiß.

Abschließend möchte ich dazu raten es einfach zu versuchen. Das schlimmste was Ihnen passieren kann ist eine Musterung bei der Sie als untauglich eingestuft werden. Ein Ergebnis, welches nicht für immer gültig ist, sondern bis zu einer erneuten Musterung. Erneute Bewerbungen sind idR. in einem Zeitraum zwischen 2-3 Jahren möglich. So lange gelten auch die Ergebnisse der meisten Eignungsfeststellungen. Sie könnten es ja dann später irgendwann erneut probieren, wenn keine operativen Eingriffe mehr im Raum stehen.

Anhang:
Thread einer Transfrau von 2014 hier im Forum
Thread eines Transmanns von 2013 hier im Forum

Felsenstreifenhörnchen

Ach. Schande über mein Haupt. Der Thread wurde ja "wiederbelebt."

Zitat von: HalloJK93 am 09. Oktober 2020, 16:12:52
Wie sieht es aktuell aus, gibt es hier im Forum jemanden mit Erfahrungen mit der Musterung für Transsexuelle mit abgeschlossener Geschlechtsangleichung? Also alles OPs sowie Penis vorhanden, laufende Testosteronbehandlung.

Da alles abgeschlossen ist, würde ich mal behaupten, dass es kein Problem darstellen wird (siehe meine ausführlichere Antwort). Nur einige Verwendungswünsche werden bei der Musterung wahrsch. rausfallen.

Ralf

Achtung, die ZDv 46/1 gibt es schon länger nicht und wurde komplett überarbeitet. Nachfolger A1-831/0-4000
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Helft mit, dass es so bleibt.

Felsenstreifenhörnchen

Zitat von: Ralf am 11. Oktober 2020, 07:11:54
Achtung, die ZDv 46/1 gibt es schon länger nicht und wurde komplett überarbeitet. Nachfolger A1-831/0-4000

Das dürfte dann bei meiner eigenen Musterung die Differenz zwischen gedachter und erfolgter Einstufung erklären. Gut zu wissen. Danke für die Korrektur.

LwPersFw

Zitat von: Felsenstreifenhörnchen am 11. Oktober 2020, 07:53:09
Zitat von: Ralf am 11. Oktober 2020, 07:11:54
Achtung, die ZDv 46/1 gibt es schon länger nicht und wurde komplett überarbeitet. Nachfolger A1-831/0-4000

Das dürfte dann bei meiner eigenen Musterung die Differenz zwischen gedachter und erfolgter Einstufung erklären. Gut zu wissen. Danke für die Korrektur.

https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,13852.0.html
aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

HalloJK93

Vielen Dank für die Antworten. Genau, die letzte OP erfolgte 2017, womit für mich die Transition auch beendet war. Seitdem lebe ich sehr unproblematisch als Mann. Alles klar, dann werde ich es einfach mal probieren. Eine Untauglichkeit wäre sicher kein Weltuntergang, es aus Angst davor gar nicht erst zu versuchen aber sehr schade.

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