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Offizier ohne Studium - Einstellungswarscheinlichkeit?

Begonnen von jägergrün, 26. November 2021, 15:12:17

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jägergrün

Schönen guten Tag Kameraden:innen

Ich habe kürzlich das Auswahlverfahren für Offiziere mit Studium durchlaufen und habe bezüglich meiner Einplanung einige Fragen.

Nach bestehen der Prüfungen, und somit das erlangen der Basiseignung zum Offizier, teilte mir mein Einplaner, am Folgetag mit, dass mein MathKom-Test eher unzufriedenstellend und unterdurchschnittlich war und bot mir daraufhin nur eine handvoll, unbefriedigende Studiengänge an.
Ich habe dann ein Studium abgelehnt und mich auf eine Warteliste für Offiziere ohne Studium setzen lassen.
Er versicherte mir, dass durch mein eher durchschnittliches, bis leicht überdurchschnittliches Prüfergebnis und meine eher durchschnittlichen Schulnoten, eine Einstellung jedoch verhältnismäßig unwahrscheinlich sei.
Als ich mich dann einige Stunden später bei meinem Zugführer und Kompaniechef zurückmeldete, sagten diese mir jedoch, dass das nur teilrichtig sei und es durchaus einige Offiziere, ohne Studium in der Truppe gäbe, die eher schlechter beim Assesstmentverfahren abgeschnitten hätten.
Ich bitte jetzt um möglichst nicht toxische, vielmehr konstruktive Antworten, mit Erfahrungen und Schätzungen, wie hoch meine Einstellungswarscheinlichkeit sein könnte.
MkG, jägergrün.

dunstig

Wenn der Einplaner es als unwahrscheinlich einschätzt, würde ich der Bewertung folgen. Natürlich kennt immer jemand irgendwen, bei dem von der Regel abgewichen wird. Unwahrscheinlich heißt ja auch nicht unmöglich. Dennoch würde ich die weitere Lebensplanung nun eher darauf ausrichten, dass es wahrscheinlich nichts wird.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

Andi8111

Bestenauslese. Das gilt auch für den Werdegang Offz ohne Studium. Viel Erfolg.

DeltaEcho

Ich würde auch dem Einplaner glauben, ein ZgFhr und KpChef kennen maximal ihr eigenes Ergebnis, aber nicht das anderer Offiziere und wenn dann nur vom Hörensagen.


wolverine

Ich sehe gar keinen Dissens zwischen den beiden Aussagen. ,,Unwahrscheinlich" heißt doch nicht, dass es gar keinen gibt. Aber eben nur wenige. Und da sagen ZugFhr und Chef nichts anderes.
Also damit rechnen, dass es ohne Studium nichts wird weil es eben unwahrscheinlich ist.
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Ralf

Und ob er dann die Vergleichsgruppe kennt und wie hoch "damals" die Bedarfsträgerforderung war?
Derzeit sind es "bis zu 5%" ohne Studium. Also nicht besonders viele. Hier kommen dann idR die zum Zuge, die eine richtig gute OffzEignung erreichen. Mangelverwendungen wie FlgDst o.ä. davon ausgenommen.
Man muss sich vor Augen halten, dass immer noch die Maßgabe des GenInsp gilt, dass OffzTrD grds. akademisiert sein sollen.
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Chern187

Was wolltest du denn ursprünglich studieren? Was hat er dir als Alternativen angeboten?

Notfalls musst du zwei Jahre warten und dich erneut bewerben. In der Zwischenzeit kannst du an deinen Defiziten arbeiten und kannst dann ein entsprechendes Ergebnis erzielen.

Johannes796

Gibt doch auch noch die Möglichkeit während des Studiums zu wechseln, die meisten bzw. eigentlich alle Offiziere ohne Studium die ich kenne sind Studienabbrecher

Ralf

"Guter" Tipp.  ::)
Wer sagt denn, dass es dann auch einen freien DP und einen Bedarf gibt? Studienabbrecher scheiden regelmäßig mit Ablauf der festgesetzten Dienstzeit aus, es sei denn, es gibt einen nicht nachzubesetzenden DP, dann kann einer WV zugestimmt werden. Ich müsste mal nachsehen, aber ich meine im Kopf zu haben, dass 2021 keine 20% der StudAbbr weiterverpflichtet wurden.
Da kann man ganz schnell mit Zitronen handeln.
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Deepflight

Mal im Ernst, OffzTrDst ohne Studium sind, wie meine Vorredner schrieben, meistens Studienabbrecher, dann gibts noch einige wenige die vom OffzMilFD zum TrDst wechseln...und das war es dann fast. JA, ein paar wenige werden auch als OffzTrDst ohne Studium eingestellt, aber wie schon geschrieben wurde nimmt die Bw da die Besten, und eher nicht die Kandidaten mit eher durchschnittlichen Prüfungsergebnissen.
Was ihr Chef, KpFw, KEO oder ihre Großmutter sagt ist vollkommen egal. Fakt ist, mit eher durchschittlichen Prüfungsergebnissen KANN man eingestellt werden, WIRD es aber vermutlich eher nicht bis sicher nicht.

Mal abgesehen davon, dass die Chance, als OffzTrDst ohne Studium BS zu werden auch nicht höher wird, denn die Quote dort ist -soweit ich weiß- nicht berauschend. Dann gehen Sie mit irgendwas zwischen Mitte 30 und 40 (bei SaZ max) raus und haben -ausser ihrem Schulabschluss- nichts, dass sie auf ein ziviles Berufsleben vorbereitet.
Klar, den BFD-Anspruch; aber überlegen Sie mal, wenn sie mit 36 raus gehen und 5 Jahre studieren, sind sie 41 bevor sie dann mit dem EINSTIEGSGEHALT (weil studienbezogene Berufserfahrung haben sie ja nicht) abzüglich der Sozialabgaben ins Berufsleben starten. Lassen sie sich keinen vom Pferd erzählen wie viel die Leute nach der Bw verdienen; dass sind in der Regel Wunschvorstellungen und Brutto-Beträge. Mal zum Vergleich:  A10 mit Erfahrungsstufe 6 sind 450€ netto monatlich mehr als bei 95k€ Jahresgehalt, Steuerklasse III.
Jetzt können Sie sich selber überlegen, wieviele Unternehmen einem Offz, der bei der Bw nicht studienbezogen eingesetzt war (z.B. Pädagogen, die im VersDst waren), direkt annähernd 100k€ p.a. hinterherwerfen wollen.

Nun, dass ihnen der Einplaner kein "befriedigendes" Studium angeboten hat ist sicher nicht toll, aber man bietet ihnen nunmal das an wo sie ausreichend gute Chancen haben, es auch zu schaffen. Wenn sie unbedingt IT studieren wollen, aber mathematisch eher das Talent einer Bahnschiene haben ist es sogar gut, dass sie bei der Bundeswehr das Studium nicht bekommen. Denn hier geht es drum den Bedarf der Truppe zu decken. Wenn sie es dennoch studieren und nicht schaffen hat die Bw eine Lücke und unnötig Geld versenkt, sie dienen noch die Zeit ihrer Zwischenfestsetzung -meist als Dulli vom Dienst- irgendwo ab und fliegen i.d.R. dann raus.

Generell sollte Sie aus der Geschichte aber auch für sich mitnehmen das es vielleicht gilt, ihren Studienwunsch zu überdenken. Ich selbst kenne genug Leute die -nach Ablehnung des Studienwunsch am ACFüKrBw- dann draussen unbedingt genau das studieren mussten und krachend gescheitert sind.

Ralf

Auch zu überlegen wäre, da man ja bei der Eignungsfeststellung Offz nur Mittelmaß ist und beim Studium eher unter "ferner liefen", ob vielleicht die Fw-Lfb etwas wäre.
Ist so ein wenig wie mit der Schule vergleichbar: ob ich mich während des Abiturs einige Jahre quäle und dann ein schlechtes Abi mache oder eine recht gute Zeit in der Realschule mit einem tollen Ergebnis erreiche, was ist auf Dauer zufriedenstellender? Wenn man als Offz dann auch nur im Durchschnitt oder drunter liegt, können 13 Jahre lang werden.
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Johannes796

nur einmal aus Interesse @Ralf:

Welche Verwendungen bzw. Werdegänge sind eigentlich für Offiziere ohne Studium, die nicht vorgedient sind gedacht?

Sind das Piloten? Oder warum bietet die Bundeswehr diesen Werdegang überhaupt noch für Ungediente an? der Realschulabschluss+Ausbildung als Offiziervorraussetzung entfällt ja

Ralf

Das Studium ist nur für die wenigsten Werdegänge zwingend erforderlich, bspw. Pioniere (BauIng), TechnD Lw (MINT)...
Dann gibt es ein paar Dienstposten, da kann man nur mit einem bestimmten Studium drauf, bsp. SportWissenschaft, Geschichte...
Das ergibt sich dann aber erst bei der DP-Besetzung.
Ansonsten kann man auch ohne Studium in einen Werdegang einsteigen, die Auswahl der DP reduziert sich dann -wie eben dargestellt- ggf. später.

Gegenfrage: Warum sollte man die Möglichkeit nicht in einem kleinen Umfang öffnen, um ganz Leistungsstarke an sich zu binden? Da wäre man ja blöd, weil man stattdessen dann noch weiter in der ERF bei den "mit Studium" gehen müsste.
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Ethereum

In meinem Jahrgang war pro Hörsaal im Schnitt ein OA ohne Studium!
Wobei ich hier nur für die Luftwaffe sprechen kann, da ich an der OSLw war.
Pro Hörsaal waren wir 20 Soldaten. Zumindest zu Beginn 😉
Tatsächlich waren die wenigsten OA TrDst ohne Studium im Werdegang des fliegerischen Dienstes.

christoph1972

Wenn das ACFüKrBw mit seinen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden Testmethoden zur Einschätzung kommt, dass Ihr Wunschstudium von Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bestanden wird,
dann ist das ein Fakt, der auf vielen Jahrgängen Testungen und Evaluation beruht.

Klar, es könnte sein das ... aber, die Erfahrung und Wahrscheinlichkeit spricht gegen Sie.

Da die Bundeswehr ihre Offizieranwärter nicht zum Spaß an der Freude studieren lässt, sondern erwartet, dass die erworbenen Skills in anwendbares Wissen umgemünzt werden, verschwende ich keine Haushaltsmittel an Jemand, dessen erfolgreicher Studienabschluss in seinem gewünschten Fach eher unwahrscheinlich ist.
Da es genug Bewerber gibt, die mutmaßlich besser geeignet sind, muss man eben mit der Tatsache leben, dass man ggf. in einem anderen Studienfach besser aufgehoben ist.

,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

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