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Fallschirmjäger Offizier ohne Studium

Begonnen von Buckethead92, 06. März 2022, 23:11:16

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Buckethead92

Hallo liebe Forum-Leser!

Ich werde voraussichtlich Anfang April am Auswahlverfahren für Offiziere in Köln teilnehmen (ohne Studium). Erstwunsch Fallschirmjäger, Zweitwunsch Jäger.

Nun habe ich jedoch folgendes festgestellt nachdem ich mich gründlicher hier im Forum informiert habe dass
1. Stellen für Offiziere ohne Studium äußerst rar sind.
2. Der Sporttest wahrscheinlich auch dieses Jahr nicht stattfindet.
3. Verwendungen bei den Fallschirmjägern und Jägern sehr begehrt sind.

Zu meiner Person:
Ich war vor 10 Jahren bereits FWDLer, T1 gemustert, damals den FWD als OG beendet, habe ein Studium der Wirtschaftswissenschaften und der Wirtschaftsinformatik aus verschiedenen Gründen abgebrochen(Prüfungsanspruch besteht weiterhin).

Meine Leistung zur Vorbereitung auf den Fitnesstest bisher:
-1km Lauf 3:45
-Klimmhang 90 Sekunden
-3km Fahrrad im Fitnessstudio(soll sich wohl stark von dem beim Auswahlverfahren verwendeten Fahrrädern unterscheiden laut anderen Beiträgen hier im Forum) 4:30
-11x10m Sprint habe ich noch nicht trainiert

Hieraus ergeben sich für mich nun folgende Fragen:
1. Auf welchen Stellen werden Offiziere ohne Studium überhaupt benötigt?
2. Wenn der Sporttest nicht stattfindet, wie kann man dann eine Angemessene Eignung speziell für meine Wünsche überhaupt feststellen, wenn ich annehmen muss dass gerade hier die Körperliche Fitness entscheidend ist um sich gegen andere Bewerber durchzusetzen?
3. Mit welchem Dienstgrad würde ich Einsteigen wenn ich bereits 12 Monate FWD hinter mir habe?
4. Kann ich damit rechnen dass mir meine beiden aus verschiedenen Gründen abgebrochenen Studien eher negativ angerechnet werden?
5. Könnte es sein dass mir dennoch der Vorschlag gemacht wird bei der Bundeswehr zu studieren? Wenn ja, kann ich mir meine bisherige Leistung im zivilen Studium anrechnen lassen?
6. Wie realistisch ist die Überlegung während meines Dienstes den Bachelorabschluss per Fernuni nachzuholen? Ab wann?

Ich weiß, dass sind Fragen die ich am besten dem Karriereberater hätte stellen sollen. Ich hoffe dennoch auf Antworten und konstruktive Kritik von eurer Seite.

Ralf

1. Querschnittlich wird ein kleiner Prozentsatz zugelassen, ist es eine Mangelverwendung, können zur Bedarfsdeckung auch mehr ohne Studium zugelassen werden (bspw. Piloten)
2. Es gibt noch mehr Dinge, die man abprüfen kann und abgeprüft wird (CAT, Gruppensituationsverfahren, Prüfgespräch, für die Offiziereignung. Z.B. Verhaltensstabilität (Stichwort abgebrochenes Studium) wird da reinfließen. Körperliche Fitness lässt sich auch trainieren, andere eignungspsychologische Merkmale wenger.
3. Mit dme letzten.
4. Siehe 2. Hast du andere Dinge, die du erfolgreich abgeschlossen hast? Berufsabschluss? Was hats du in den letzten 10 Jahren gemacht?
5. Ja, wenn du dich in der Eignungsreihenfolge ohne Studium nicht durchsetzen kannst.
6. Das musst du wissen, du kennst dich ja selbst. Du hast es in der derzeitigen Situation nicht geschafft. Schaffst du es dann, wenn du komplett im Berufsleben stehst? Manche kriegen das hin, aber es erforderlich sehr sehr sehr Selbstdisziplin und Zurückstecken anderer Aktivitäten.
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F_K

Frage:

10 Jahre und nicht mal ein Bachelor?

Paul Kater

Zitat von: F_K am 07. März 2022, 06:07:17
Frage:

10 Jahre und nicht mal ein Bachelor?

Er hat nicht geschrieben, dass er 10 Jahre Bachelor studiert hätte. Die richtige Frage wurde von Ralf bereits gestellt, nämlich,was er die übrige Zeit getan hat

BulleMölders

Nur noch mal zur Klarstellung, es sind zwei abgebrochen Studien.
Zitat von: Buckethead92 am 06. März 2022, 23:11:16
4. Kann ich damit rechnen dass mir meine beiden aus verschiedenen Gründen abgebrochenen Studien eher negativ angerechnet werden?
Damir relativieren sich die 10 Jahre ein wenig.
Test

F_K

@ BulleMölders:

Es sind aber 2 ähnliche Studiengänge, so dass einiges anrechenbar gewesen sein sollte.

Ich formuliere neu:

- welcher Abiturschnitt?
- was ist erfolgreich gewesen nach dem Abi? (Wehrdienst mal ausgenommen)?

Buckethead92

Zitat von: F_K am 07. März 2022, 08:25:04
@ BulleMölders:

Es sind aber 2 ähnliche Studiengänge, so dass einiges anrechenbar gewesen sein sollte.

Ich formuliere neu:

- welcher Abiturschnitt?
- was ist erfolgreich gewesen nach dem Abi? (Wehrdienst mal ausgenommen)?

-Ich habe mein Abitur erst nach dem Wehrdienst gemacht(daher auch die 10 Jahre), mit einem 2,3 Schnitt als Klassensprecher und Schülersprecher. Ziel war damals bereits die Offizierslaufbahn, habe es mir
während des Abi jedoch von damaligen Freunden ausreden lassen weil "Bla Bla Soldaten dumm, Krieg scheiße, mehr Geld in freier Wirtschaft bla bla"
-Das war dann auch das letzte was ich erfolgreich abgeschlossen habe, abgesehen von einzelnen Lehrgängen für eine größere Fitnessstudio-Kette. Keine Ausbildung, Kein abgeschlossenes Studium.
"Erfolgreich" war höchstens noch ein Onlineshop den ich selbstständig aufgebaut habe.
-Ich habe mir dummerweise nach meinem ersten Studium nichts anrechnen lassen obwohl ich wie du schon richtig erfasst hast mir so einiges hätte anrechnen lassen können. Damals war ich
der Meinung dass ich das gelernte auch wirklich beherrschen will und dachte mir es schadet nicht wenn ich einfach alles trotzdem nochmal wiederhole. Außerdem ging es mir viel mehr darum Wissen/Skills
anzueignen als tatsächlich den Bachelor zu machen. Grund dafür war dass ich Selbstständigkeit angestrebt habe und der Meinung war Wissen>Abschluss, dementsprechend hat es auch an Motivation für
Vorlesungen gefehlt die mir für mein Vorhaben nicht besonders relevant erschienen und das ganze hat sich ewig hingezogen. Im nachhinein war mein Plan mindestens fahrlässig, eher sogar einfach
dumm.

Jedoch ist zum Glück noch nichts verloren und ich kann immer noch das beste daraus machen. Für den Bachelor fehlen noch ein Praktikum, eine Hand voll Prüfungen und die Bachelorarbeit. Habe aber aktuell keine Lust mehr auf studieren, daher auch Offizier ohne Studium(sehe darin in meinem Fall abgesehen von einem Zettel auf dem Bachelor steht keinen echten Mehrwert für die Bundeswehr aber ok, das habe ich nicht zu beurteilen). Den Traum eine professionelle "Spezialeinheit" anzuführen hatte ich schon seit meiner Jugend und ich möchte es nicht bereuen dies nicht wenigstens versucht zu haben solange ich noch fit bin.

Ralf

ZitatFür den Bachelor fehlen noch ein Praktikum, eine Hand voll Prüfungen und die Bachelorarbeit. Habe aber aktuell keine Lust mehr auf studieren, daher auch Offizier ohne Studium
Dann solltest das auch abschließen, damit erhöhst du deine Chancen um das 20-fache. Du würdest als "mit Studium2 zählen und eine Einstellung als OFähnr kann erfolgen.
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BulleMölders

#8
Wie schon geschrieben, gibt es Stellen als Offz ohne Studium nicht so viele aber es gibt viele Bewerber. Da wird es nicht so leicht sich mit dem Abiturschnitt und zwei abgebrochenen Studien in der Bestenauslese durchzusetzen. Besonders im Gespräch könnte das ein Problem werden, da Ihre Motivation während der ganzen Studienzeit ja eigentlich nicht vorhanden war. Und danach habe Sie nicht gezeigt, dass Sie ein begonnenes Vorhaben auch mal wirklich bis zum Ende durchgezogen haben, vom Abitur mal abgesehen.
Wer garantiert also der Bundeswehr, dass Sie das ganze dieses mal auch durch ziehen und nicht schon in der Probezeit die Reißleine ziehen?

Und wenn ich ihre Aktionen so lese, sind Sie alles immer sehr Blauäugig angegangen (zweites Studium ohne Anrechnung von vorherigen erarbeiteten) und mit dieser Blauäugigkeit scheinen Sie auch die Bewerbung und die Laufbahn bei der Bundeswehr anzugehen.
Test

Deepflight

So hart wie es ist, aber ich vermute das meine Vorredner hier durchaus Recht behalten werden und sie es im Bewerbungsverfahren sehr schwer haben werden, sich durchzusetzen.

1.) Offiziere ohne Studium will die Bundeswehr eigentlich nicht haben, weil der Bedarfsträger ein abgeschlossenes Studium als "Pflichttor" definiert hat. Zwar gibt es davon Ausnahmen,
      aber insgesamt gesehen sind Offz ohne Studium eine Randerscheinung, für die es aber ....

2.) ...relativ viele Bewerber gibt. Da ist man mit einem Abiturschnitt von 2,3, einem FWDL vor 10 Jahren und keiner Qualifikation (außer dem Abitur) jetzt nicht wirklich weit vorne dabei.
     Wenn Sie aus den 10 Jahren neben dem Abitur eine wie auch immer geartete Qualifikation nachweisen könnten, sähe das für Sie deutlich besser aus.

3.) Wie schon beschrieben sprechen 2 abgebrochene Studiengänge nicht unbedingt dafür, dass Sie bereit sind, gesetzte Ziele mit voller Kraft
     durchzuziehen. Gerade wenn man Falli oder Dergleichen werden will, ist das aber eine nicht zu vernachlässigende Eigenschaft.

Darf man fragen um was für ein Produkt sich der Webshop drehte?

Versuchen können Sie es natürlich, bewerben Sie sich, lassen Sie sich - so man Sie einladen wird - testen und dann wissen Sie mehr.
Ohne den Versuch, werden Sie auch nicht erfahren, ob es klappt; wir können hier zwar aus Erfahrung eine grobe Tendenz abgeben,
aber da niemand von uns darüber entscheidet ob Sie eingestellt werden oder nicht, hilft da nur ausprobieren.
Viel Erfolg!

F_K

@ Deepflight / Alle:

"Was immer" der Webshop und die geplante Selbstständigkeit gewesen ist oder war - je nach Zählweise zwei weitere, nicht erfolgreiche (im Sinne von nachhaltig abgeschlossene) Aufträge - plus die zwei Studiengänge, sind 4 solcher Ereignisse.

Gibt es eigentlich Erfahrungen aus der Praxis, wie oft man mit Bachelor "aufhört" im Gegensatz zum Master und welche Folgen dies hat?
Wird der Bachelor als "richtiger" Abschluss gesehen oder "nur" als (notwendiger) Zwischenschritt zum Master?
Ggf. unterschiedlich nach Studienrichtung?

(Damals (OK, graue Vorzeit), als ich studiert habe, hat man mit Abschluss Grundstudium eine staatlich anerkannte Berufsqualifikation "Ingenieur - technischer Assistent" oder so bekommen - damit ist aber niemand ins Berufsleben eingestiegen sondern alle (die es geschafft haben), haben bis zum Dipl-Ing. weiter gemacht ... ).


slider

Der Bachelor ist ein anerkannter Abschluss und auch in der Wirtschaft weit verbreitet. Im öffentlichen Dienst ist es sogar der Regelabschluss im bzw. für den gehobenen Dienst.
Gibt natürlich immer noch genug Dinosaurier, die grundsätzlich jede Änderung gegenüber ihrer Zeit schlechtreden und neue Dinge sowieso nie was taugen. Zu Beginn der Umstellung mag da auch noch was dran gewesen sein, weil die Umstellung einfach von vielen Hochschulen sehr bescheiden umgesetzt wurde. Aber auch da hat man gelernt.

F_K

@ Slider:

Hier https://www.get-in-engineering.de/magazin/studium/studiengaenge/bachelor-vs-master wird z. B. davon berichtet, dass 80 % in Richtung Master gehen, scheint nach Studiengang also unterschiedlich zu sein.

ÖD ist hier als Beispiel nicht zielführend - dass waren in aller Regel FH Studiengänge, die halt nun Bachelorstudiengänge sind - in aller Regel mit einem sehr speziellem Studium, passend zu der späteren Aufgabe.

dunstig

Meine Erfahrung aus dem Süddeutschen Raum mit Einblicken in die ein oder andere größere und mittelständische Personalabteilung: Wenn es nicht gerade ein Studium der ,,brotlosen" Künste ist, hat man auch mit Bachelor sehr gute Chancen. Man wird vielleicht mal eher vorher aussortiert als mit einem Master (bei sonst gleichen Voraussetzungen) und muss die ein oder andere Bewerbung mehr schreiben oder sich über Abstriche beim Einstiegsgehalt attraktiver machen bzw. ein Trainee-Programm durchlaufen, aber der nahtlose Berufseinstieg ist bei dem Arbeitsmarkt hier trotzdem gesichert. Und spätestens nach dem ersten AG-Wechsel nach 2-3 Jahren gleicht sich das alles aus und der Abschluss interessiert quasi garnicht mehr - höchstens nur noch am Rande. Ab dann kommt es fast ausschließlich  nur noch auf die Berufserfahrung und ausgeübte Tätigkeit an.

Ist aber natürlich auch stark Branchen- und Stellenabhängig und mag in nördlicheren Regionen stark variieren.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

BulleMölders

Ich frage mich, warum es in vielen Fällen immer ein und dieselbe Person ist, die mit Fragen, deren Antworten nichts zur Beantwortung des eigentlichen Themas beitragen, die vom Thema abkommt. Dann noch solche Fragen, die nicht wirklich was mit der Bundeswehr zu tun haben. Man kann doch auch einfach mal die Finger still halten.
Deshalb wieder zurück zum Thema.
Test