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Eignungsfeststellung Fliegerischer dienst Phase 2

Begonnen von Capcom267, 27. März 2023, 17:15:15

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Capcom267

Moin allerseits,

Weil es mir zum Teil geholfen hat, sich für die Fliegerische Eignungsfeststellung Phase 2 ein paar Erfahrungsberichte durchzulesen, hatte ich mir gedacht, nun etwas von meiner Erfahrung für die kommenden Bewerber zu teilen.

Zuallererst, die Phase 1 bzw. den Computertest im Assessment-Center für Führungskräfte habe ich bereits im Dezember 2022 bestanden.

Nachdem ich Kontakt über eine mir eingereichte E-Mail aufgenommen habe, wurde mir ein Termin Ende März 2023 angeboten, welchen ich natürlich sofort annahm.

Sechs Wochen vergingen tatsächlich extrem schnell, zum Glück habe ich mich aber früh genug um die Vorbereitung und das Üben einiger Bereiche gekümmert, sodass ich am Abreisetag mit einem ,,relativ" gutem Gefühl aufgebrochen bin.

Etwa zwei Wochen, bevor man dran ist, wird einem jegliches Material über E-Mail zugesendet. Nur die Einladung, die Corona Informationen und die DB Tickets kommen per Post, anders als zuvor im Dezember.

Wichtiges vor der Abreise:
Macht euch Gedanken über Nahrung, habt zur Not immer was dabei, vor allem auf dem Gelände des DLR, da gibt es tatsächlich so gut wie nichts für euch.
Bereitet euch mental bereits etwas vor. Vor allem auf  den ersten Testtag.

Anreise:
Kommt früh an, aber nicht zu früh! Ich stand mehr als eine Stunde vor dem Gebäude 690 (Stuben), da mich niemand hereinlassen konnte, da bis 15:30 Uhr niemand von der Aufsicht da war. Als ich dann irgendwann hereinkam, wurde ich kurz aufgeklärt, wie die nächsten Tage aussehen werden und ging dann auf meine Stube. Das wars dann auch prinzipiell für den Anreisetag. Am Abend habe ich etwas Musik gehört und ein wenig die Grundlagen wiederholt.

Tag 1
Klar war, dass man den Bus um 6:45 kriegen sollte. Ich bin um 5:30 aufgestanden, habe geduscht und bin dann gegen 6 Essen gegangen. Dort lernt man dann im besten Fall auch seine Mitstreiter oder halt Kollegen kennen. (Es ist kein Konkurrenzkampf zwischen euch, vergesst das nicht. Ihr seid alle im selben Boot!) mit Vorfreude, aber auch etwas angespannt, haben wir uns dann in Richtung DLR mithilfe des Busses begeben. Am ersten Tag braucht ihr tatsächlich nicht allzu viel, nimmt, wie bereits erwähnt, was zum Essen und zum Trinken mit. Nach einer kurzen Anweisung werdet ihr dann in die oberste Etage begleitet, wo die ,,Simulatoren" stehen.

Test 1
Tatsächlich ging es hierbei einfach nur darum, mithilfe des Joysticks das Fadenkreuz auf ein vor euch auftauchendes Flugzeug zu richten und eine Sekunde zu halten. Ist dies geschafft, erscheint ein neues Flugzeug in Sichtweite, wo das Vorgehen wiederholt werden soll. Bei der Zusatzaufgabe wurden dann ziemlich zügig Buchstaben vorgelesen. Ziel war es, den ,,Feuerknopf" zu drücken, sobald der vor vorletzte Buchstabe der Gleiche, wie der zuletzt genannt war. Bsp: A B H G H C A → Beim zweiten ,,H" sollte man den ,,Feuerknopf" betätigen.

Test 2
Geschwindigkeit, Ruder und Joystick separat bedienen, darum geht es im zweiten Test. Den Joystick muss man in die Mitte des Bildschirms bewegen, während man die ,,Soll" Geschwindigkeit einstellt und man gleichzeitig auch das Ruder mithilfe seiner Beine in die Mitte lenkt. Wichtig! Versuche immer mindestens zwei Sachen gleichzeitig und vernachlässige keines der drei Bedieneinheiten zu sehr, dies wirkt sich dann ziemlich negativ auf das Gesamtergebnis aus.

Test 3
Angezeigt werden mindestens zwei, maximal, aber vier Parameter. Über dem jeweiligen Parameter steht, um wie viel sich der Parameter in einer bestimmten Zeit GLEICHMÄßIG ändern soll. Hierbei geht es tatsächlich um das ungefähre Berechnen, wie schnell man die Steuereinheiten bewegen sollte, um gleichförmig nach z. B. etwa 60 Sekunden mit allen Parametern an den Zielwerten anzukommen.
Bsp. Zeit → 60 Sekunden, Höhenmesser → +500 ft, Kompass → +360 Grad, Geschwindigkeit → Sollwert: 140

Bei der Zusatzaufgabe werden dann nacheinander Zahlen addiert oder subtrahiert, hier hat man dann kurz Zeit, um das richtige Ergebnis unten auf dem Bildschirm mithilfe des Ruders einzugeben.
(Relativ einfach zu verstehen, mir und meinen Kollegen fiel dies jedoch definitiv am schwersten. Wenn ihr merkt, dass ihr ein, zwei Fehler gemacht habt, versucht dann nicht gleich in Panik zu geraten, bleibt konzentriert und macht weiter so gut ihr könnt.)

Test 4
Mathe Mathe Mathe. Sachaufgaben, bei welchen ihr einen gewünschten Zielwert berechnen soll. Einmal nur die angestrebte Höhe und später auch die jeweilige Entfernung bei einer beliebigen Geschwindigkeit, manchmal etwas abgewandelt, dann wird nach der benötigten Zeit gefragt.

Test 5
Man bekommt für ein paar Sekunden 5 Parameter angezeigt, die man versuchen sollte, sich irgendwie einzuprägen. Anschließend wird dann nach einem bestimmten Parameter gefragt. Tipp!: Nutzt eure Finger/Hände, um euch z. B. die Ausrichtung der Nase zu merken. Haben bei uns anscheinend so gut wie alle gemacht und die Testleiter innen hatten kein Problem damit :D

Zwischen den Tests habt ihr dann meistens 5min Pause, wo ihr wieder runter in den Aufenthaltsraum geht. Zwischen Test 4 und 5 habt ihr auch die Möglichkeit zurück in die Kaserne zu fahren, um am Mittagessen teilzunehmen.

Nach dem letzten Test heißt es dann warten. Nach einer Weile werdet ihr von den Psychologen rausgeholt, um das "Interview" zu führen. Vorne ab, es ist ein Witz. Bereitet euch darauf vor, aber prinzipiell ist es eher ein Gespräch, bei dem ihr darüber redet, wie der Tag so lief und warum man nun da sitzt. Also ziemlich entspannt. Es wird euch euer Ergebnis mitgeteilt und wie gut ihr in etwa abgeschnitten habt.

Das war es dann aber auch mit dem ersten Tag. Bei uns haben sechs von sieben Personen bestanden, aus gegebenem Anlass haben wir uns im Gemeinschaftshaus am Abend getroffen, um gemeinsam zu Essen und uns etwas besser kennenzulernen.

Tag 2
Hier konnte ich etwas später aufstehen, da Frühstück tabu war. Trotzdem beginnt es um Punkt sieben Uhr im DLR. Am Morgen wird man kurz vom Verteiler (merkt euch den Namen, da man immer wieder zu ihm zurückkehrt.) eingewiesen und dann geht's auch direkt los. Dies sind alle Stationen, die ihr in den kommenden zwei Tagen besuchen werdet:
Labor (Urin und Blut)
Psychiater  (Im Endeffekt ist es das richtige Interview, mit vielen euch gestellten Fragen. Bereitet euch gut vor! Flugzeugtypen, Funktionsweise, Standorte und etwas Geschichte)
Orthopäden (Vermessung eurer Beine und des Rückens + MRT)
HNO (Hörtest und Kontrolle von Nase, Ohren und Mund)
Inneres (Ultraschall der inneren Organe, Lungenvolumentest, Ruhe EKG und ein Arztgespräch mit Kontrolle des Hodens)
Augen (Ist tatsächlich relativ vieles)

Tag 3
Da man am ersten Tag den Ultraschall bei mir nicht gemacht hatte, durfte ich am vor Abend wieder nichts ab 19 Uhr essen, es gab also erneut kein Frühstück für mich. Das Vorgehen ist bis 14 Uhr grundsätzlich das gleiche. Ab 14 Uhr beginnen dann in etwa die Abschlussgespräche mit einem Arzt, dieser klärt euch dann auf, wie eure Ergebnisse aussehen und wie es weitergeht. Das ist jedoch nur das vorzeitige Ergebnis. Das Endgültige kriegt ihr etwa eine Woche danach per E-Mail zugesendet. (Darauf warte ich persönlich auch noch.)

Beim Arzt wurde mir gesagt, dass es bei mir zu ,,Komplikationen" mit dem Blut kam, wodurch ich es ein zweites Mal abgeben musste, mir wurde gesagt, dass ein Verdacht auf eine Blutgerinnungsstörung vorliegt. Die Laborergebnisse der zweiten Blutprobe sind jedoch noch nicht vorhanden. Wenn dies stimmt, bin ich leider raus. ABER! Ich vermute, dass dies nicht stimmen kann.
Nachdem ich nach Hause gefahren bin, habe ich am folgenden Tag Kontakt zu meinem Hausarzt aufgenommen und es mit ihm besprochen. Da ich zwei Wochen davor das erste Mal Blutspenden war (dies beim Arzt in Köln auch erwähnt habe) kann es gut möglich sein, dass es damit in Verbindung hängt. Zudem hatte ich nie ein Problem damit, auch beim Entfernen meiner Weisheitszähne war dies nie ein Thema!
Mal gucken was rauskommt, mein Hausarzt meinte, dass falls das gleiche rauskommt, er mich zur Hämatologie schickt und wir versuchen, falls möglich dagegen ,,vorzugehen". Ich hoffe natürlich, dass es nicht stimmt, denn dann wäre das für mich persönlich erstmal eine ziemliche Ohrfeige, vor allem weil ich in den Tests davor ziemlich gut abgeschnitten habe :/

Abschließend.
Auch wenn es teilweise sehr stressig war, hat es mir im Großen und Ganzen echt viel Spaß gemacht. Meine Mitstreiter und ich haben uns richtig gut verstanden, sodass es auch in der Gruppe Spaß gemacht hat. Am Dienstag habe ich es sogar noch geschafft, zum Airport zu laufen und wurde dort von einer landenden 747-400F begrüßt. Prinzipiell kann man sagen, dass wenn man zwischen dem ganzen Stress nicht auch Momente findet, in denen man mal lächelt oder lacht, es wohl nicht der Richtige für denjenigen ist. Bereitet euch etwas vor, dann schafft ihr das auch! Ich wünsche euch allen viel Glück und hoffentlich (wenn bei mir alles klappt) sieht man sich ja vielleicht mal im Team Luftwaffe :D.

Übrigens, für alle mit LRS, es wird darauf so gut wie gar nicht geachtet.

Bei Fragen, gerne Anschreiben.

Ralf

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