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Freie Wahl des Truppenarztes bzw Vertrauen zu einem Arzt entziehen

Begonnen von Christine89, 03. Oktober 2021, 10:45:17

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Christine89

Hallo zusammen,

bei uns am Standort gibt es einen bestimmten Truppenarzt mit dem einige Soldaten und Soldatinnen immer wieder Probleme haben. Ich selbst fühle mich ebenfalls sehr unwohl und schlecht behandelt bei ihm.
Gibt es einen offiziellen Anspruch (Vorschriften, Weisungen, etc.) darauf sich unter den vorhandenen Truppenärzten auszusuchen von wem man behandelt wird? Inoffizielle Absprachen mit dem GeZi Personal funktionieren hier nicht.
Und wie genau funktioniert dieses "Vertrauen zu einem Arzt entziehen" von dem ich immer wieder gehört aber ebenfalls nichts offizielles in Vorschriften oder Ähnlichem gefunden habe?

Vielen Dank fürs Lesen bis hierher.
Viele Grüße,
Christine

F_K

NEIN,

Es gibt keinen Anspruch auf einen bestimmten TrArzt oder eine "Möglichkeit, das Vertrauen zu entziehen".

Genau deshalb gibt es dazu keinen Hinweis in Vorschriften.

Andi8111

Es gibt keine freie Arztwahl. Vielleicht würde es helfen, um ein Gespräch unter sechs Augen zu bitten, vllt. mit dem KpFw. Da kann man seine Probleme vielleicht besprechen.

Andi8111

Ich wollte gerne noch etwas anmerken: Wenn man Probleme mit Truppenärzten hat und meint, dass ein beschwerdefähiger Grund vorliegt, dann sollte man sich auch schriftlich unter Beachtung der entsprechenden Fristen und der Form beschweren. Dann wird das Verhalten des TrArztes von einer übergeordneten Dienststelle geprüft. Jeder Truppenarzt, mich eingeschlossen, musste das Spiel schon sehr oft mitspielen. Objektiv besteht aber sehr selten Fehlverhalten. Aber einen Effekt hatte eine entsprechende Beschwerde gegen meine truppenärztliche Tätigkeit immer: Ich wollte den Soldaten oder die Soldatin, die sich. beschwert hat, nicht mehr in meiner Sprechstunde sehen ;)

Minnesota

Servus,

ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass sich genau aus diesen Gründen manche Truppenärzte für den Allmächtigen halten. Es wird ausgenutzt, dass der Patient eben keine Wahl hat. Im Zivilen würden diese Quacksalber vermutlich pleite gehen und in der Bedeutungslosigkeit versinken- aber eben auch auf der Ebene (wie natürlich auch in anderen Tätigkeitsfeldern der Bw) gibt es die Möglichkeit sich im "Sozialsystem Bundeswehr" einzunisten.
Ich habe das als TEFhr eines PzGrenZg lange Jahre mitbekommen. Soldaten die nachweislich nicht oder falsch behandelt wurden, weil der ansässige Truppenarzt sich für den Mittelpunkt des Verbandes gehalten hat und unantastbar fühlte.
Ich kann in so einem Fall akut empfehlen: Standortfremde NK-Meldung. Dem dortigen Arzt die Situation erklären und auf sein Verständnis hoffen. Hat bei mir des Öfteren funktioniert.
Weiterhin natürlich Druck über Beschwerden und den Verbandsführer machen.

Andi8111

Das ist genau die Herangehensweisen, die zu großen Problemen führt. Eine StOfremde Krankmeldung ist nur in Notfällen gestattet. Aber mei, sprechenden Menschen kann geholfen werden.

Minnesota

Naja, in einer Situation wo man mit einem ernsthaften Problem beim zuständigen Truppearzt nicht weiterkommt, weil dieser aus den merkwürdigsten Gründen anderer Ansicht ist, handelt es sich nach meinem Dafür halten durchaus um einen Notfall. Ich habe in solchen, begründeten Fällen meinen Soldaten, in Absprache mit Spieß und Chef, dazu geraten einen anderen Standort aufzusuchen und in den allermeisten Fällen ist ihnen dort dann auch geholfen worden.

Andi8111

Was medizinisch indiziert ist und was nicht und was ein Notfall ist und was nicht; Ansichten dazu differieren zuweilen und vor allem Soldaten mit geringfügigen Problemen denken oft, sie seien etwas besonderes und vor allem dringlich zu behandeln. Aber hey, wenn den fremde TrArzt das mitmacht, warum nicht.

F_K

Ganz allgemein:

Wenn Zeit ist, mit TEFhr, KpFw und DV zu sprechen, und danach dann noch einen anderen Standort auf zu suchen - dann kann es kein Notfall sein!

Anonyme Poster sind halt oft "Trolle" ohne Sachkenntnis.

F_K


christoph1972

Bei der Bundeswehr gibt es keine "freie" Arztwahl, weil der Grundsatz der "uTV" das nicht vorsieht.

Die Definition eines Notfalles im medizinischen Sinne ist sicher eine andere Definition als die der Durchschnittssoldat und/oder Durchschnittsbürger den Notfall umschreiben würde. Wenn es "klimatische" Unstimmigkeiten zwischen den Ärzten des SanVersZ und allen zu behandelnden Soldaten geben würde, dann würde ich tatsächlich mal ein annehmen wollen, dass der Arzt/die Ärztin tatsächlich besser in einer "patientenfernen" Verwendung untergebracht wäre .... und ein Behandlungsfehler - umgangssprachlich auch Kunstfehler genannt - ist in der hausärztlichen Versorgung dann doch eher seltener als in operativen Fachgebieten ...

Meinungsverschiedenheiten zwischen TrA und Soldaten sind nun mal vorprogrammiert. "Dr. Google" und "Netdoktor" sind nicht vor Ort und erheben keine Befunde und zivile Ärzte und deren Behandlungsweisen sind in Teilen anders, weil andere Maßstäbe gelten und ich nicht solange zum Arzt laufen kann, bis ich eine mir genehme Meinung erhalte. Ein klärendes Gespräch mit klaren Worten seitens des Patienten zu seiner Erwartungshaltung, ermöglichen dem Truppenarzt dann auch mal die Erklärung seiner Herangehensweise bei Diagnostik und Behandlung.

Der Dienst als Soldat bringt manch Beschwernis mit sich und eine Erkältung bei einem Soldaten mit Geländedienst ist eben wahrscheinlicher als wenn ich im Stab Bleistifte anspitze und SASPF verfluche. Eine Erkältung ist für einen Truppenarzt eben kein Grund eine vorübergehende Dienstunfähigkeit und KzH zu attestieren, sondern es wird symptombezogen behandelt. solange sich kein Anhalt für einen fiebrigen Infekt findet.

Ich kann mich trotz lange zurückliegender Jahre an einen Flottillenarzt im BwK HH erinnern, der mir mit bestehender Gonarthrose im Frühstadium sagte, ".... es ist normal, wenn die Knie in der Grundausbildung schmerzen, das liegt an der Grundausbildung, und nicht an der Gonarthrose, die so gering ausgeprägt ist, dass Sie weiterhin wehrdienstfähig sind ...".

Vermutlich hätte ich mit klarer Ansage, dass ich keine Entlassung aus der Bundeswehr will, sondern einfach eine Kniebandage, vermutlich eine ganz andere Aussage geerntet. Sender-Empfänger-Problem.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

F_K

@ Christoph1972:

Sprache formt Denken, und Denken ist dem Handeln vorgelagert.

Dass Zivilisten ggf. Notfälle falsch einschätzen, ist bekannt, und die Rettungsleitstellen und Notaufnahmen berichten davon.

Soldaten werden dazu ausgebildet und in Übung gehalten (EEH A), dass ein Soldat, sein TEFhr, der KpFw und der DV gemeinsam bei der Einschätzung eines Notfalles einen Fehler machen ist praktisch ausgeschlossen.

Insoweit ist eine solche Behauptung (Notfall NACH / TROTZ Behandlung durch TrArzt und "Besprechung" durch 4 Soldaten) sachlich unzutreffend und vermutlich sogar eine Lüge.

Andi8111

Zitat von: F_K am 04. Oktober 2021, 08:42:25
Soldaten werden dazu ausgebildet und in Übung gehalten (EEH A), dass ein Soldat, sein TEFhr, der KpFw und der DV gemeinsam bei der Einschätzung eines Notfalles einen Fehler machen ist praktisch ausgeschlossen.

Passiert hier arbeitstäglich aber 10-15 Mal. Und jetzt?

F_K

Frage:

Es passiert arbeitstäglich bei Dir 10 bis 15 Mal, dass 4 Soldaten einen Notfall melden, der Rettungsdienst kommt - und es ist "nichts gewesen"?

Was ist das Ergebnis der strafrechtlichen / disziplinaren Ermittlungen?

Oder ist Deine Aussage missverständlich?

BulleMölders

Ihr könnt euch gern weiter per PN zu dem Thema auslassen. Hier bitte wieder zurück zum eigentlichen Thema. Und das war nicht, Notfall ja oder nein und dessen Folgen.
Test